GB: Prinzen-Briefe dürfen geöffnet werden

Der Startschuss zur Modewoche fiel äußerst royal im St. James Palace. Die stolze Eröffnungsrede hielt der britische Thronfolger, Prinz Charles, enthusiastisch: „Die Qualität, Innovation und Kreativität in unserem Land, das britische Design- und die Schneiderkunst zieht Modefans aus der ganzen Welt an.“
Die Britische Regierung muss Briefe von Prinz Charles freigeben - eine mögliche Einflußnahme sei im Interesse der Öffentlichkeit.

Der essenzielle Grund für das Urteil liegt darin, dass es generelles öffentliches Interesse darüber gibt, wie und wann Prinz Charles versucht Einfluss auf die Regierung zu nehmen", urteilte der Gerichtshof für Informationsfreiheit am Dienstag in London.

Ein bahnbrechendes Urteil, zumal sich das britische Köngishaus, wie auch die Regierung über sieben Jahre Hinweg standhaft gewehrt hatten, die Briefe des Thronfolgers an die Regierung auf Anfrage der Tageszeitung Guardian herauszugeben.

Da der Guardian in seiner ursprünglichen Anfrage nur Einblick in die Briefe von 2004 und 2005 angestrengt hatte, gilt das Urteil - vorerst - nur für Briefe aus diesem Jahr.

 

Machtloses Königshaus

Besondere Brisanz hat die Causa deshalb, weil die Monarchie offiziell keine politische Macht mehr besitzt. Zwar wird die Königin in regelmäßigen Abständen vom Premierminister und seinem Kabinett über die aktuellsten Entwicklungen instruiert, direkten Einfluss hat sie aber keinen.

Auf die Briefe von Prinz Charles fiel der Fokus, da Kritiker dem früheren Hobbybauern vorwerfen, persönliche Ansichten zu Themen wie Ökologie oder Architektur über Gebühren intensiv der Regierung angetragen habe.

Die betroffenen Ministerien hatte gegen die Herausgabe der sogenannten "Black Spider Memos" (der Name bezieht sich auf die offenbar schwer zu lesende Handschrift des Prinzen) protestiert, da diese ihrer Ansicht nach "ungeschriebene Gesetze der Monarchie" verletzen und Prinz Charles in Zukunft von "offenen Worten" abhalten würden.

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