Frankreich will bis zu 16.000 neue Gefängniszellen bauen

Viele Haftanstalten sind überbelegt.

Mit dem Bau tausender neuer Zellen will die französische Regierung die Lage in den überbelegten Gefängnissen des Landes entschärfen. Justizminister Jean-Jacques Urvoas kündigte am Dienstag an, bis Jänner 2025 sollten zwischen 10.309 und 16.143 Zellen gebaut werden. Die meisten von ihnen sind jeweils für einen einzelnen Insassen vorgesehen.

Im französischen Gesetz steht seit 1875 das Prinzip der Einzelhaft. Dieses wurde aber noch nie eingehalten. Nach Vorstellung des Justizministers sollen die Gefängnisse künftig zumindest zu 80 Prozent aus Einzelzellen bestehen. Nach seinen Angaben sind im kommenden Jahr 1,1 Milliarden Euro nötig, um die Arbeiten zu beginnen. Premierminister Manuel Valls hatte kürzlich die Zahl von drei Milliarden Euro für die Einrichtung von rund 10.000 neuen Gefängnisplätzen genannt.

Justizminister Urvoas besuchte Gefängnis

Der Justizminister äußerte sich anlässlich des Besuchs in der Haftanstalt von Fresnes südlich von Paris. Dort sitzen fast doppelt so viele Häftlinge ein wie vorgesehen. Im Herbst will Urvoas weitere Vorschläge gegen die Überbelegung machen. Diese hatte im Juli einen neuen Rekord erreicht. Insgesamt sitzen in Frankreichs Gefängnissen 69.375 Insassen ein, bei 58.311 Plätzen.

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