Flugzeugentführer soll an Ägypten ausgeliefert werden

Die Auslieferung muss jedoch noch vom zyprischen Justizminister genehmigt werden.

Der 60-jährige Ägypter, der im März 2016 ein ägyptisches Passagierflugzeug nach Zypern entführt hat, kann an sein Heimatland ausgeliefert werden. Das entschied am Donnerstag in letzter Instanz der höchste zyprische Gerichtshof in Nikosia.

Die Auslieferung muss noch vom zyprischen Justizminister genehmigt werden. Zudem berichtete der staatliche zyprische Rundfunk (RIK) unter Berufung auf das Gericht weiter, dass die Rechtsanwälte des Entführers den Fall vor den Europäischen Gerichtshof bringen wollen.

Attrappe eines Sprengstoffgürtels

Das Flugzeug der Fluggesellschaft Egyptair war am 29. März 2016 auf einem Inlandsflug von Alexandria nach Kairo unterwegs, als der Entführer es in seine Gewalt brachte. Er zwang die Piloten zur Landung in der zyprischen Hafenstadt Larnaka. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, trug er die Attrappe eines Sprengstoffgürtels. Gleich nach der Landung gab er die meisten seiner 72 Geiseln frei; schließlich konnten auch die übrigen Passagiere, die Besatzung und zuletzt der Pilot das Flugzeug verlassen.

Der Entführer ergab sich nach mehreren Stunden und beantragte Asyl mit der Begründung, er werde in seiner Heimat politisch verfolgt und könne nicht mit einem fairen Verfahren rechnen. Als Grund für die Entführung gab er an, seine Frau und die gemeinsamen Kinder sehen zu wollen, die auf Zypern lebten.

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