Großer Rettungseinsatz im Mittelmeer

Militäraktion im Mittelmeer
Italien, Malta und USA: Marineschiffe der drei Länder kontrollierten 25 Flüchtlingsboote.

Die Marine Italiens, Maltas und der USA haben im Mittelmeerraum eine gemeinsame Aktion zur Rettung der Flüchtlinge im Meer gestartet. Die Marineschiffe der drei Länder kontrollierten 25 Flüchtlingsboote, die von den libyschen Küsten abgefahren sind, berichteten italienische Medien.

Laut den maltesischen Behörden handelt es sich um eine der wichtigsten internationalen Missionen im Mittelmeer der letzten Jahre. Seit Donnerstag sind 5200 Bootsflüchtlinge vor Sizilien gerettet worden. Auf einem der zahlreichen Boote wurden allerdings drei Menschen nur noch tot geborgen, sagte ein Sprecher der Küstenwache am Sonntag.

Bei den geretteten Flüchtlingen handelt es sich mehrheitlich um Afghanen, Syrer, Algerier und Somalier. Die US-Marine kündigte an, in zwei Tagen 282 Flüchtlinge an Bord von sechs Booten gerettet zu haben. Die Flüchtlinge wurden der maltesischen Marine anvertraut.

Die italienischen Justizbehörden verschärfen inzwischen den Kampf gegen Schlepperei. Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Syrakus nahm vier Tunesier fest. Sie sollen 1251 Migranten nach Sizilien geschleust haben.

Flüchtlingsfrage im Mittelpunkt

50.000 Migranten haben seit Jahresbeginn Süditalien erreicht, das sind 6000 mehr als im Gesamtjahr 2013. Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi will die Flüchtlingsfrage zum prioritären Thema des Halbjahres seines EU-Vorsitzes ab Juli machen. Laut dem italienischen Innenministerium warten 800.000 Menschen in Libyen auf die Abfahrt nach Europa.

Maltesische Behörden retten rund 130 Flüchtlinge im Mittelmeer

Am Sonntag haben die maltesischen Behörden rund 130 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer gerettet. Die Migranten, darunter elf Frauen, seien von einem sinkenden Schlauchboot geborgen worden, teilten die Streitkräfte des südeuropäischen Inselstaates mit.

Der maltesische Ministerpräsident Joseph Muscat warf Europa auf Twitter vor, "völlig abwesend" zu sein und lobte die eigenen Streitkräfte sowie die italienische und die US-Marine für ihre Arbeit bei den Rettungseinsätzen.

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