Flüchtlinge: Italiens Bischöfe für mehr Solidarität

"Heute brauche wir mehr und nicht weniger Europa", sagte Episkopatchef Angelo Bagnasco bei einer Ansprache vor dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz.

Die italienische Kirche ruft die EU zu mehr Solidarität mit Italien im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik auf. "Italien ist im Einsatz für die Flüchtlinge an der vordersten Front. Trotz großer Schwierigkeiten tut das Land sein Möglichstes, ist jedoch bei diesem Einsatz allein gelassen worden", klagte Italiens Episkopatchef Angelo Bagnasco.

Zusammenhalt unter EU-Staaten sei dringend notwendig

Der Kardinal und Erzbischof von Genua plädierte für mehr Zusammenhalt in Europa. In einer globalisierten Welt sei mehr Zusammenhalt unter den EU-Mitgliedsstaaten dringend notwendig. "Heute brauchen wir mehr und nicht weniger Europa. Wir brauchen ein Europa, das die zentrale Rolle des Menschen und seine tiefe Wurzeln erkennt. In dieser Hinsicht kann der Glaube einen wesentlichen Beitrag zum Bau eines gemeinsamen religiösen Hauses leisten", sagte Bagnasco in einer Ansprache vor dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz CEI am Montagabend.

Die katholische Kirche spielt in Italien eine wichtige Rolle im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik. Jeder fünfte Flüchtling ist in einer katholischen Einrichtung untergebracht, vor allem in kirchlichen Aufnahmezentren und Pfarren. Papst Franziskus hatte vor einem Jahr dazu aufgerufen, dass jede Pfarre eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen solle. Im April hatte er zwölf syrische Flüchtlinge von der griechischen Insel Lesbos in seinem Charterflugzeug nach Rom mitgenommen.

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