Ferieninsel importiert Müll

Eine Fähre liefert Abfall vom Festland, um die Müllverbrennungsanlage besser auszulasten.

Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca hat ein umstrittenes Müll-Import-Projekt begonnen. Wie spanische Medien am Wochenende unter Berufung auf die konservative Regionalregierung in Palma und die Betreiber der Müllverbrennungsanlage Son Reus berichteten, traf am Freitag auf einer regulären Fähre eine erste Lieferung von 140 Tonnen Abfall aus dem katalanischen Sabadell ein.

Nach einer mehrtägigen Testphase will die Betreiberfirma Tirme in diesem Jahr zwischen 40.000 und 100.000 Tonnen Müll aus Sabadell empfangen und zur Stromerzeugung verbrennen. Daneben laufen nach Angaben des Unternehmens Verhandlungen mit weiteren möglichen Lieferanten aus anderen Ländern Europas.

Widerstand

Das Projekt erregt die Bevölkerung der Ferieninsel seit Monaten. Umweltschützer und Opposition behaupten, der Müllimport stelle eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar und werde Mallorca einen großen Image-Schaden mit negativen Folgen für den Tourismus zufügen.

Die Anlage Son Reus knapp zehn Kilometer nördlich von Palma war erst 2007 erweitert worden. Seitdem ist sie sogar in der Hochsaison, in der Millionen Touristen die Insel besuchen, nicht ausgelastet.

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