Fall Höxter: Frauen auch finanziell geschädigt

Polizei auf dem Grundstück vor dem Haus des beschuldigten Ehepaares.
Bisher sechs Opfer des Paares identifiziert, insgesamt über 60 Hinweise eingegangen.

Das mutmaßliche Täterpaar im Fall der beiden zu Tode gequälten Frauen in Höxter hat nicht nur weitere Opfer misshandelt, sondern auch Frauen finanziell geschädigt. Einige zahlten während ihrer Beziehung zu dem Mann höhere Geldbeträge an ihn und seine Ex-Frau Angelika, so Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch. Unterdessen stieg die Zahl der identifizierten weiteren Opfer um zwei auf sechs.

Das Paar soll in seinem Haus im nordrhein-westfälischen Höxter-Bosseborn zwei Frauen im Alter von 33 und 41 Jahren so schwer misshandelt haben, dass sie starben. Die Beschuldigten hatten die beiden Frauen über Kontaktanzeigen kennengelernt. Der Mann und seine Ex-Frau wurden Ende April festgenommen. Die Ermittler suchen seither nach weiteren Opfern und durchleuchten zugleich die Vergangenheit des mutmaßlichen Täterpaars.

61 Hinweise eingegangen

In diesem Zusammenhang gingen bei der Polizei bisher 61 Hinweise ein. Den Ermittlern zufolge stammt ein Großteil dieser Hinweise von Frauen, die in der Vergangenheit auf Kontaktanzeigen in den Zeitungen antworteten. Mehrere Frauen lernten den Verdächtigen demnach auch über Datingportale im Internet kennen.

Neben diesen privaten Kontakten meldeten sich einige Zeugen, die geschäftliche Beziehungen zu den Beschuldigten unterhalten hatten. Nach Behördenangaben finanzierte er seinen Lebensunterhalt jahrelang auch mit dem An- und Verkauf von Gebrauchtwagen.

Die Ermittlungen der 40-köpfigen Mordkommission "Bosseborn" zu dem Paar erstrecken sich auf die Zeit von Ende 1998 bis zum vergangenen Monat. Dabei gehen die Ermittler von weiteren Opfern aus, "die in ihren Beziehungen zu Wilfried W. misshandelt oder finanziell geschädigt wurden".

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