Erdbeben vor Alaska: Tsunami-Warnung aufgehoben

Seismograph (Symbolbild)
Das Beben am Meeresboden hatte eine Stärke von 7,9. Auch die Warnung für Haiwaii und die US-Westküste wurde aufgehoben.

Nach einem Seebeben der Stärke 7,9 vor der Küste Alaskas ist eine vorsorglich herausgegebene Tsunami-Warnung wieder aufgehoben worden. Das teilte das Tsunami-Warnzentrum in Palmer (Alaska) am Dienstag mit.

Die Experten hatten zuvor bereits die Tsunami-Warnung für Hawaii und die US-Westküste aufgehoben. Später wurde auch für die Süd- und Südostküste Alaskas sowie für das kanadische British Columbia Entwarnung gegeben. Die Lage werde aber weiter beobachtet.

Es sei weiterhin nicht auszuschließen, dass das Seebeben vereinzelt Auswirkungen an Land nach sich ziehe. Die Tsunami-Welle werde jedoch den Wasserspiegel um weniger als 30 Zentimeter erhöhen. Davon betroffen sind Ortschaften wie die 6.000-Einwohner-Stadt Kodiak und das wenig kleinere Homer sowie Dörfer wie Old Harbor und Yakutat, wo nur wenige Hundert Menschen leben.

Der US-Wetterdienst warnte vor einem potenziell zerstörerischen Tsunami. Die Warnung galt zunächst für die kanadische Provinz Britisch-Kolumbien, den Süden und Südosten Alaskas, die Alaska-Halbinsel und die Inselkette Aleuten. Vorwarnungen wurden für die Küstengebiete der US-Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington ausgegeben. Eine ebenfalls ausgegebene Vorwarnung für Hawaii wurde mittlerweile aufgehoben, die anderen Warnungen blieben zunächst in Kraft. Der Wetterdienst ging davon aus, dass Tsunamiwellen innerhalb von drei Stunden nach dem Beben die Küste an der Grenze zwischen Kanada und den USA erreichen könnten.

Wasser zog sich zurück

Die Polizei der Stadt Kodiak in Alaska - sie ist dem Epizentrum am nächsten gelegen - rief die Bewohner auf, ihre Häuser zu verlassen und sich auf Anhöhen mindestens 30 Meter über dem Meeresspiegel zu begeben. Hafenarbeiter von Kodiak berichteten laut der Polizei von sich zurückziehendem Wasser. Die Behörde rief die Bewohner auf, auf höher gelegenen Gebieten zu bleiben.

Der US-Sender CNN zitierte einen Augenzeugen, der sich zum Zeitpunkt des Bebens auf einem Fischerboot vor Kodiak befand. Er habe für eine Minute ein "ordentliches Schütteln" gespürt, sagte Nathaniel Moore dem Sender. Die ganze Stadt werde evakuiert.

Eine Augenzeugin in Anchorage, Alaska, sagte dem Sender: "Das Beben dauerte sehr lange, es wurde langsam stärker. Es war gruselig." Es sei das längste Beben, das sie jemals gespürt habe, "und ich wurde hier geboren". Außer Rissen in einer Wand seien keine Schäden sichtbar, sagte sie.

Ring of Fire

Das Epizentrum liegt im sogenannten Pazifischen Feuerring. Dieser Ring rund um den Pazifischen Ozean ist geologisch eine der gefährlichsten Regionen der Erde, weil an ihm verschiedene Platten der Erdkruste aufeinandertreffen. Immer wieder kommt es zu tektonischen Verschiebungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben.

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