USA

Eigene Eitelkeit überführt Robert Durst

Der Dreifachmörder führte ein Selbstgespräch in einer Drehpause. Das Mikro war an.

Robert Durst, eine New Yorker Multimillonär, wird womöglich in der Todeszelle landen. Er soll seine erste Frau, seine Freundin und einen Nachbarn ermordet haben. Seit über 30 Jahren, seit dem Verschwinden seiner ersten Frau, stand Robert Durst, 71, unter Mordverdacht. Doch erst als er in seiner Eitelkeit einwilligte, dass eine Doku über ihn gedreht wurde, verriet er sich in einer Drehpause auf der Toilette.

Im entscheidenden Moment ist er nur zu hören. Er spricht mit sich selbst und vergisst, dass er ja ein Mikrofon angesteckt hat, das eingeschaltet ist: "Nun ist es soweit. Sie haben dich. Was für ein Desaster. Was zur Hölle habe ich getan? Na klar – ich habe sie alle umgebracht." Dieses dahingemurmelte Geständnis zwischen Wasserrauschen und Papierzerknüllen ist Höhepunkt in der Dokumentarserie "The Jinx: The Life and Death of Robert Durst". Die US-Behörden nahmen Durst kurz vor der Ausstrahlung am Sonntag in New Orleans fest. Er war bereits auf der Flucht, verkleidete sich sogar als taube Frau.

Justizexperten streiten bereits, ob die Doku vor Gericht verwendbar ist. "Die Produzenten dieser Sendung haben das getan, was die Justizbehörden in drei Bundesstaaten 30 Jahre nicht geschafft haben", sagte die Staatsanwältin Jeanine Pirro. Durst wird in Los Angeles zunächst wegen des Mordes an seiner Freundin Susan Berman im Jahr 2000 angeklagt. Im Fall seines Nachbarn plädierte er auf Selbstverteidigung und wurde freigesprochen.

Dursts Bruder Douglas ist sich sicher, dass Robert schuldig ist. "Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass – wenn er die Möglichkeit dazu hätte – er mich umbringen würde", sagte er der New York Times. Roberts Vater hatte nämlich Douglas zu seinem Nachfolger an der Spitze des Familien-Imperiums bestellt. Die Dursts sind eine der reichsten Immoblilienbesitzer-Dynastien von New York. Robert Durst war ein Leben in Reichtum vorbestimmt, glücklich gemacht hat es ihn offenbar nie. In der Doku wird erwähnt, dass er mit sieben Jahren seine Mutter verloren hat. Eine Erklärung für das Morden ist das nicht.

Kommentare