Kircheneinsturz in Nigeria: 200 Tote befürchtet

Eingestürzte Kirche Uyo.
In staatlichen Medien wurde über Befürchtungen spekuliert, dass es bis zu 200 Todesopfer geben könnte. Die Ursache für den Einsturz ist bisher noch unklar.

Beim Einsturz eines Kirchendachs während eines Gottesdienstes im Südosten Nigerias sind mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. Auch Stunden nach dem Unglück suchten Rettungskräfte am Sonntag unter den Trümmern des Gotteshauses der Stadt Uyo nach Opfern und möglichen Überlebenden.

In staatlichen Medien wurden bis zu 200 Tote befürchtet. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden zunächst 60 Todesopfer geborgen. Aus dem nahe des Unglücksortes gelegenen Universitätsspital von Uyo hieß es, es seien mehr als 200 Verletzte eingeliefert worden.

Anwesender Gouverneur überlebte

Das Dach der noch im Bau befindlichen Kirche der evangelikalen Gemeinde Reigners Bible Ministry stürzte während eines Gottesdiensts am Samstagmittag aus zunächst noch unbekannter Ursache ein. Der bei dem Gottesdienst anwesende Gouverneur des südöstlichen Bundesstaats Akwa Ibom, Emmanuel Udem, überlebte das Unglück unverletzt. Es sei das "schockierendste Ereignis" in der Geschichte des Bundesstaats, schrieb er auf einer Facebook-Seite.

In einer Erklärung rief der Gouverneur dazu auf, Ruhe zu bewahren und für die Verletzten zu beten. Außerdem verhängte er zwei Tage Trauer über den Bundesstaat. Der nigerianische Staatschef Muhammadu Buhari übermittelte den Angehörigen der Opfer sein Beileid.

Muslimischer Norden, christlicher Süden

Im September 2014 waren beim Einsturz des Gästehauses einer Kirche in der nigerianischen Millionenmetropole Lagos 116 Menschen ums Leben gekommen, darunter 84 Südafrikaner. Nach Angaben von Gutachtern war das Gebäude der Synagogue Church of All Nations des Fernsehpredigers TB Joshua durch den nicht genehmigten Bau zusätzlicher Stockwerke überlastet. Joshua weigert sich bis heute, bei der Aufklärung des offenbar durch bauliche Mängel verursachten Unglücks mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Nigeria teilt sich in einen muslimischen Norden und in einen christlichen Süden, in dem evangelikale Gemeinschaften dominieren.

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