Dürre: Notstand in italienischen Provinzen ausgerufen

Die Wasserknappheit verschärfte sich in den Frühlingsmonaten, in denen sich Wasserreserven für den Sommer sammeln sollten.

Italien stöhnt unter der Hitzewelle und der extremen Trockenheit. Die Regierung in Rom hat den Notstand in den norditalienischen Provinzen Parma und Piacenza erklärt. 8,65 Millionen Euro wurden freigegeben, um Landwirte und Viehzüchter im Kampf gegen die Dürre zu unterstützen, berichteten italienische Medien am Freitag.

In Venetien erklärte sich der Präsident der Region, Luca Zaia, wegen der stark sinkenden Pegel der Flüsse besorgt. Der Pegel des längsten Flusses Italiens, des Po, lag bis zu 65 Prozent unter dem Normalwert. Auch die Insel Sardinien will wegen Wasserknappheit den Notstand ausrufen. 2015 und 2016 waren die Niederschläge auf der Insel bis zu 45 Prozent geringer als im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte. Auf Sizilien sanken die Wasserreserven um 15 Prozent.

Schaden: Eine Milliarde Euro

Die Wasserknappheit verschärfte sich in den Frühlingsmonaten, in denen sich Wasserreserven für den Sommer sammeln sollten. Das Frühjahr 2017 belegte laut Statistiken des Forschungsinstituts CNR Platz zwei im Ranking der trockensten Jahreszeiten seit dem Jahr 1800.

Die Trockenheit verursachte der Landwirtschaft Schäden in Höhe von fast einer Milliarde Euro und wirke sich negativ auf die Preise der Agrarprodukte aus, berichtete der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti. "Die Landwirtschaft ist der Wirtschaftssektor, der am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leidet", so Coldirettis Chef Roberto Moncalvo. Er forderte stärkere Maßnahmen zur Bekämpfung von Wasserverschwendung sowie zur Förderung von Systemen für eine Landwirtschaft mit niedrigerem Wasserverbrauch.

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