UNO warnt vor Amphetaminen

UNO warnt vor Amphetaminen
Der Drogenkonsum insgesamt ist stabil. Die Herstellung von Kokain ist zurückgegangen.

Der weltweite Drogenkonsum bleibt stabil: Etwa 243 Millionen Menschen zwischen 15 und 64 Jahren haben im Jahr 2012 illegale Substanzen konsumiert, das entspricht in etwa der Zahl von 2011. Die Herstellung von Amphetaminen nahm global aber stark zu. Dies geht aus dem Weltdrogenreport der UNO hervor, der in Wien präsentiert worden ist.

Yury Fedotov, Direktor der UN-Behörde für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), appellierte, einen stärkeren Fokus auf die Gesundheit der Drogenkonsumenten zu richten - insbesondere auf jene, die Drogen injizieren und an HIV erkrankt sind. "In den vergangenen Jahren hatte nur einer von sechs Konsumenten Zugang zu Drogenersatztherapien", sagte Fedotov. 200.000 Personen sind 2012 an den Auswirkungen der Substanzen gestorben.

Drogenverbrennung in Myanmar:

UNO warnt vor Amphetaminen

MYANMAR DRUG DESTRUCTION
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epaselect MYANMAR DRUG DESTRUCTION
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MYANMAR DRUG DESTRUCTION
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Reporters take pictures as smoke rises from the bu
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Smoke rises from the burning of seized drugs at an
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MYANMAR DRUG DESTRUCTION

Stark gestiegen ist der Konsum von Amphetaminen. Mit 34 Millionen Nutzern sind die synthetischen Drogen bei ihrer Verbreitung nach Cannabis bereits auf Platz zwei vorgerückt. Zwar wurden 144 Tonnen aus dem Verkehr gezogen, doch der Kampf gegen die Substanzen ist schwierig, da die Produzenten immer wieder auf neue Zusammensetzungen der Drogen setzen und diese zudem auch die Vorgängersubstanzen schmuggeln.

Einen Rückschlag sah die UNODC bei der Produktion von Opiaten: In Afghanistan, mit einem Anteil von 80 Prozent weltweiter Hauptlieferant für Opiate, breitete sich die Anbaufläche auf 209.000 Hektar aus. In Myanmar ist die Anbaufläche auf 57.800 Hektar gestiegen. Durchschnittlich konsumierten 16 Millionen Menschen weltweit Opiate.

Rückgang bei Kokain

Die Herstellung von Kokain ist hingegen zurückgegangen. Die Größe der Anbauflächen ist mit 133.700 Hektar auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen. In Nordamerika ist der Gebrauch zwar weiter hoch, aber insgesamt rückläufig. In Südamerika scheint dem Report zufolge sowohl die Konsumation als auch der Schmuggel zurückzugehen. Durch den vermehrten Schmuggel durch Afrika ist dafür auf diesem Kontinent die Konsumation gestiegen. "Die größere Kaufkraft hat auch einige asiatische Staaten verwundbar gemacht", hieß es in dem Report. Die Zahl der Nutzer wurde für 2012 weltweit auf 17 Millionen geschätzt.

Mit rund 178 Millionen Konsumenten (2011: 180,6 Millionen) Konsumenten war Cannabis zwar erneut mit Abstand die verbreitetste Droge, insgesamt ist der Gebrauch aber - bis auf Nordamerika - auch hier zurückgegangen. Der Effekt der teilweisen Legalisierung von Cannabis in den USA und in Uruguay konnte in dem Bericht noch nicht berücksichtigt werden.

Weiter angestiegen ist erneut die Zahl von Designerdrogen, psychoaktive Substanzen, die mitunter als "harmlose" Produkte wie Badesalz oder Düngemittel im Internet relativ einfach gekauft werden können: Waren Mitte 2012 noch 251 derartige Erzeugnisse in der rechtlichen Grauzone unterwegs, wurden Ende 2013 bereits 348 gezählt.

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Konsumenten und sichergestellte Mengen weltweit nach Drogen, Schätzung 2012 - Balkengrafik Grafik 0774-14-Drogen.ai, Format 88 x 71 mm

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