Dresden feiert Weltoffenheit

Grönemeyer bei "Offen und Bunt"
Tausende kamen in die Innenstadt, um ein Zeichen gegen Pediga zu setzen. Mit dabei: Stars wie Grönemeyer.

Die Dresdner haben ein weiteres Zeichen gegen die islamkritische Pegida-Bewegung gesetzt. Zu einem Bürgerfest unter dem Motto "Offen und bunt - Dresden für alle" kamen am Montagabend laut Polizei 22.000 Menschen in die Innenstadt der sächsischen Landeshauptstadt. Bei dem Fest sangen unter anderem Herbert Grönemeyer und die Band Silly. Deutschlandweit nahm der Zustrom zu Pegida- und Gegen-Pegida-Veranstaltungen im Vergleich zu den Vorwochen ab - in Frankfurt kam es teils zu Krawallen.

Grönemeyer zeigte am Montagabend vor Zehntausenden Zuschauern auch Verständnis für die Politikverdrossenheit mancher Demonstranten. Dies dürfe aber nicht dazu führen, "dass man sich als Zielscheibe und Projektion für diese Ängste, die man auch hat, plötzlich wieder eine Religion aussucht. Das hatten wir schon mal", warnte der 58-Jährige auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche. "Jedes Gestammel von Überfremdung ist kalte verbale Brandstiftung und ignorante Verblendung."

Während der Großteil der Zuschauer zur Musik tanzte, gaben sich vereinzelt auch Pegida-Anhänger mit Deutschland- und Sachsenfahnen zu erkennen. Aus einer kleineren Gruppe waren immer wieder "Wir sind das Volk"-Rufe zu hören. Auf Plakaten stand "Der Islam gehört nicht zu Sachsen". Pegida hatte zum Konzertbesuch ermuntert und seine eigene Montagsdemo kurzerhand um einen Tag vorverlegt.

Nachdem noch vor einer Woche bundesweit deutlich mehr als 50.000 Menschen gegen Pegida demonstriert hatten, kamen am Montag deutlich weniger Menschen. In Düsseldorf und Karlsruhe gab es laut Polizei rund tausend Gegendemonstranten, in München 2200, in Berlin 1100, in Braunschweig 2500, in Magdeburg 2200. Am stärksten war der Zustrom in Frankfurt, wo auf zwei Veranstaltungen insgesamt 16.500 Menschen demonstrierten.

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