Deutschland: Ausschreitungen bei 1.Mai Kundgebungen

Einsatz der Polizei in Plauen
In Plauen trafen rechte und linke Demonstranten aufeinander. Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Rechtsextreme und Linke haben sich am Sonntag in Plauen gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert.

Die Polizei sprach in einem Tweet von einem „massiven Gewaltausbruch“. Sowohl von Linken wie auch von Rechten habe es Angriffe gegen Polizisten gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Wasserwerfer wurden eingesetzt.

Zuvor waren gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen etwa 1000 linke Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer waren schwarz gekleidet, viele von ihnen vermummt. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort. Laut Polizei versammelten sich etwa 500 Neonazis.

Deutschland: Ausschreitungen bei 1.Mai Kundgebungen
People protest against the demonstration of right-wing activists in the town of Plauen, Germany, May 1, 2016. REUTERS/Hannibal Hanschke

Wiederholt haben Neonazis aus ganz Deutschland die vogtländische Stadt am Tag der Arbeit zum Ziel auserkoren. Bereits vor zwei Jahren waren hunderte Rechte durch Plauen marschiert.

In Zwickau störte eine Gruppe Rechter den Auftritt von Bundesjustizminister Heiko Maas mit Trillerpfeifen und Buh-Rufen. Die Rednerbühne musste am Sonntag von der Polizei geschützt werden. Die Meldungen aus Zwickau über die rechten Störer sorgten beim Bundesparteitag der Alternative für Deutschland für Jubel.

Hamburg

Rund 1800 Anhänger der linken Szene hatten in Hamburg am Samstagabend zu Beginn des 1.-Mai-Wochenendes demonstriert. Im Anschluss kam es nach Angaben der Polizei zu kleineren Zusammenstößen. Ein 24-jähriger Mann wurde festgenommen. Er steht im Verdacht, ein Fahrzeug der Bundeswehr in Brand gesetzt zu haben. Im Schanzenviertel wurden Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen.

Zusammenstöße wurden am Sonntagabend rund um das Straßenfest „Myfest“ in Berlin befürchtet, nachdem Linksautonomen gerichtlich untersagt worden war, mit ihrer „Revolutionären 1. Mai Demonstration“ durch das Fest zu ziehen. Die Linken wollen aber trotz des Verbots auf ihrer geplanten Strecke durch „Myfest“ festhalten. Bis zu 20 000 Teilnehmer werden zu dem Zug erwartet. Von diesem Protest war in den vergangenen Jahren wiederholt Gewalt ausgegangen, die jedoch in den letzten Jahren abnahm. Die Polizei hatte in Berlin rund 6500 Beamte für einen sicheren Feiertag aufgeboten.

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