Deutsche Polizei zerschlug Salafistenverein

Symbolbild
Niedersachsische Behörden sprechen von "Hotspot der radikalen Salafistenszene".

Die deutsche Polizei ist am frühen Dienstag in der Früh mit einer groß angelegten Razzia gegen die salafistische Szene in der Stadt Hildesheim (Niedersachsen) vorgegangen. Zuvor hatte das Landesinnenministerium den Verein "Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim e.V." (DIK) verboten.

In dem Verein sollen Muslime radikalisiert und zur Teilnahme am Jihad in Kampfgebieten motiviert worden sein. Auch der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, wurde dort nach Medienberichten im Februar 2016 fotografiert.

Sammelpunkt radikaler Salafisten

Der Raum Göttingen/Hildesheim ist den Behörden schon länger als Sammelpunkt radikaler Salafisten bekannt. Der im November 2016 verhaftete Hassprediger Abu Walaa gilt als prägende Figur der deutschlandweit einflussreichen Islamisten-Szene in Hildesheim.

"Mit dem Vereinsverbot wurde ein Hotspot der radikalen Salafistenszene in Deutschland zerschlagen", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius. Die Aktion habe sich nicht gegen die vielen, friedlich in Deutschland lebenden Muslime gerichtet, sagte Pistorius. Sie zielte auf "verblendete Fanatiker, die diese Weltreligion für ihre Zwecke missbrauchen und Terrororganisationen wie den selbsternannten Islamischen Staat (IS) und dessen menschenverachtende Ziele unterstützen", wie der Minister sagte.

Der DIK war bereits im vergangenen Jahr Ziel einer Durchsuchungsaktion gewesen. Die Auswertung der damals sichergestellten Beweismittel habe den Verdacht bestätigt, dass Muslime im DIK Hildesheim in konspirativer Art und Weise zielgerichtet radikalisiert wurden, sagte ein Ministeriumssprecher.

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