D: Psychisch Kranker arbeitet unbemerkt in Psychiatrie

Symbolbild
Ein 38-Jähriger gab sich mehr als ein Jahr lang als Arzt aus, erst dann flog der Schwindel auf.

In der ostfriesischen Stadt Norden in Deutschland wurde ein außergewöhnlicher Täuschungs-Versuch aufgedeckt. Ein 38-Jähriger verbrachte 15 Monate in einer psychiatrischen Anstalt. Doch nicht als Patient zur Behandlung, sondern als Arzt. Das berichtet die Bild-Zeitung. Das große Problem dabei: Der vermeintliche Arzt leidet unter einer akuten Psychose und paranoider Schizophrenie. Laut Bild soll er monatlich 4.300 Euro brutto verdient haben. Dass er eigentlich kein richtiger Arzt war, fiel dabei mehr als ein Jahr lang nicht auf.

Der Mann hatte seine Zeugnisse so gut gefälscht, dass die Zulassungsstelle für Mediziner das ok gab und die Einstellung wenig später erfolgte. Erst als im Juni 2017 eine Routine-Überprüfung durchgeführt wurde, flog der 38-Jährige auf. Der Chefarzt der Klinik meinte gegenüber Bild, dass derartige Täuschungen nicht zu verhindern seien. Und Schaden hätte er auch nicht anrichten können: "In seiner Beschäftigungszeit befand er sich in der Anlernphase und übte keine selbstständigen Tätigkeiten aus", so der Mediziner.

Der kuriose Fall ist nun jedenfalls eine Sache für die Staatsanwaltschaft Hannover. Ermittelt wird wegen Betruges und Urkundenfälschung. Es soll zudem nicht das erste Mal gewesen sein, dass es dem 38-Jährigen gelang, Dokumente täuschend echt zu fälschen. Bereits 2006 hatte er damit einen Job als Krankenpfleger bekommen und diesen Beruf fünf Jahre lang ausgeübt, ehe der Schwindel aufflog.

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