Staatsanwalt fordert 26 Jahre Haft für Kapitän

Bei dem Schiffsunglück 2012 vor Giglio waren 32 Menschen gestorben.

Die Staatsanwaltschaft von Grosseto fordert 26 Jahre und drei Monate Haft für Francesco Schettino, Kapitän der 2012 verunglückten Costa Concordia. Das sagte Staatsanwältin Maria Navarro am Montag am Ende des dreitätigen Plädoyers der Anklage. Bisher war man von einer Haftforderung von maximal 25 Jahren für Schettino ausgegangen.

"Es ist keine übertriebene Strafe für Schettino", betonte Navarro. Der Kapitän sei zwar unbescholten, verdiene jedoch keine Strafmilderung. Die Staatsanwaltschaft forderte darüber hinaus, Francesco Schettino wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft zu nehmen. Er habe nie seine Verantwortung zugegeben, sondern Crewmitglieder belastet. "Er hat sich selber in diese verzweifelte Lage versetzt", sagte Navarro.

Das mit 4.200 Passagieren - darunter 77 Österreicher - besetzte Schiff war am 13. Jänner 2012 vor Giglio auf einen Felsen aufgelaufen und binnen Stunden gesunken. Bei dem Unglück waren 32 Menschen gestorben. Nach dem Unglück war heftige Kritik an der Betreibergesellschaft und am Kapitän laut geworden. Das Schiff sei viel zu spät evakuiert worden, der Kapitän zu früh von Bord gegangen und habe Hunderte Passagiere im Stich gelassen, hieß es. Das Wrack der Costa Concordia wurde im Juli 2014 zum Verschrotten nach Genua geschleppt.

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