Costa Concordia: Rätsel um Drogentest des Kapitän

Costa Concordia: Rätsel um Drogentest des Kapitän
Kapitän Schettino hatte zwar keine Drogen eingenommen, doch fanden sich Kokainspuren in seinem Haar.

Der Kapitän des vor der Küste der Toskana havarierten Schiffes " Costa Concordia", Francesco Schettino, hatte vor dem Unfall am 13. Jänner keine Drogen eingenommen. Dies ergab der Drogentest, dem der 52-Jährige nach dem Unglück unterzogen wurde. Allerdings seien auf der Oberfläche der Haare minimale Kokainspuren entdeckt worden. Es ist als hätte jemand, der Kokain eingenommen hatte, Schettinos Haare berührt, hieß es aus Justizkreisen. Der Fall müsse noch geklärt werden.

Schettino befindet sich unter Hausarrest in seiner Wohnung in Meta di Sorrento bei Neapel. Ein Ansuchen auf Freilassung war vor zehn Tagen von einem Gericht in Florenz abgelehnt worden. Unterdessen wurde für den 3. März eine gerichtliche Anhörung in Grosseto anberaumt. Die Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt führt die Ermittlungen zum Schiffbruch des Kreuzfahrtschiffs, das mehr als 4.000 Menschen an Bord hatte, als es einen Felsen rammte und kenterte.

Der " Costa Crociere", Betreiber des auf Grund gelaufenen Kreuzfahrtschiffs, sollen bis zum 3. März Arbeitspläne für die Bergung des Wracks vorgelegt werden. Bis zum 15. März wird ein wissenschaftlichen Komitee des italienischen Zivilschutzes die Vorschläge der zehn Gesellschaften überprüfen, die am Wettbewerb für die Bergung des Wracks teilnehmen wollen, berichtete der italienische Umweltminister Corrado Clini in einer Ansprache vor dem Parlament.

Zu den Firmen, die sich an der Ausschreibung beteiligen, zählt auch die niederländische Gesellschaft "Smit Salvage". Sie wurde bereits von "Costa Crociere" mit dem Abpumpen des Öls beauftragt, das sich noch im Tank des Wracks befindet. An der Ausschreibung beteiligen sich außerdem amerikanische, japanische und italienische Unternehmen. Die Auswahl des besten Konzepts erfolgt bis Ende März.

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