Cholera-Seuche im Jemen: Mehr als 100.000 Erkrankte

Ein Kind wird in einem Spital in Sanaa behandelt.
Laut WHO sind bereits mindestens 789 Menschen an der Krankheit gestorben.

Die schon seit Wochen im südarabischen Land Jemen grassierende Cholera-Epidemie breitet sich immer weiter aus. Nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind inzwischen mehr als 100.000 Menschen erkrankt. Mindestens 789 Menschen seien an der Krankheit gestorben, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic am Donnerstag in Genf.

Im Mai wurde Notstand ausgerufen

Die Seuche brach Ende April aus. Das Gesundheitsministerium in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa erklärte Mitte Mai den Notstand und rief Hilfsorganisationen auf, dem Land bei der Eindämmung der Epidemie zu helfen.

Cholera-Seuche im Jemen: Mehr als 100.000 Erkrankte
Yemenis suspected of being infected with cholera receive treatment at a makeshift hospital in Sanaa on May 25, 2017. Cholera has killed 315 people in Yemen in under a month, the World Health Organization has said, as another aid organisation warned Monday the outbreak could become a "full-blown epidemic". / AFP PHOTO / Mohammed HUWAIS
Das von rund zwei Jahren Bürgerkrieg gebeutelte Gesundheitssystem ist nicht mehr in der Lage, die Infektionskrankheit in den Griff zu bekommen. Nur wenige medizinische Einrichtungen funktionieren noch.
Cholera-Seuche im Jemen: Mehr als 100.000 Erkrankte
Yemenis collect water from a donated source amid an ongoing wide spread disruption of water supplies in an impoverished coastal village on the outskirts of the Yemeni port city of Hodeidah, on April 17, 2017. / AFP PHOTO / STRINGER
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung haben laut UN-Angaben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Huthi-Rebellen gegen Regierungstruppen

Cholera-Seuche im Jemen: Mehr als 100.000 Erkrankte
TOPSHOT - Yemeni tribesmen from the Popular Resistance Committee, supporting forces loyal to Yemen's Saudi-backed President Abedrabbo Mansour Hadi, hold a position in the country's third-city of Taez during clashes with Shiite Huthi rebels, on June 5, 2017. / AFP PHOTO / Ahmad AL-BASHA
In Jemen kämpfen seit 2015 die schiitischen Huthi-Rebellen gegen die Truppen von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi. Sanaa und große Teile des Landes werden von den Rebellen kontrolliert. Eine internationale Koalition unter der Führung Saudi-Arabiens versucht, die Aufständischen zu vertreiben.

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