Cannes: Filmdreh mit Männern in IS-Uniform sorgte für Panik

Polizei in Cannes, wo derzeit auch die Filmfestspiele stattfinden.
Die Dreharbeiten waren nicht genehmigt und dürften die Firma teuer zu stehen kommen.

Eine Gruppe maskierter Männer in Militäruniform hat unter Gästen eines Luxushotels bei Cannes kurzzeitig für Panik gesorgt - bis sich der vermeintliche Anschlag als ein nicht genehmigter Dreh für einen Werbeclip entpuppte. Die laut Zeugen wie die Dschihadisten vom "Islamischen Staat" (IS) aufgemachten Männer näherten sich mit einem Schnellboot dem legendären "Hotel du Cap - Eden-Roc" in Antibes.

Dort versuchten sie anzulegen, wie aus übereinstimmenden Quellen am Samstag verlautete. Auf dem aufblasbaren Boot befand sich den Angaben zufolge auch eine schwarze Fahne, ähnlich der des IS. Die falsche Attacke ereignete sich noch dazu am ersten Freitag, den 13. seit den November-Anschlägen von Paris, bei denen ebenfalls an einem Freitag, den 13. 130 Menschen getötet worden waren.

Der US-Publizist J.R. Saget, der während des Vorfalls mit "Vanity Fair"-Herausgeber Graydon Carter auf der Terrasse des "Eden-Roc" saß, berichtete, die Gäste seien geschockt gewesen. "Jemand schrie, und die Leute sind aufgesprungen und schnell in Richtung Swimmingpool gelaufen. Es war ziemlich furchteinflößend", sagte Saget dem "Hollywood Reporter".

Die französische Internetfirma Oraxy, die das zweifelhafte Spektakel organisiert hatte, war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Männer hätten zuvor schon versucht, eine Sicherheitssperre auf See zu durchbrechen. Danach hätten sie an dem Hotel anlegen wollen. Gendarmen hätten das Boot beschlagnahmt.

Ein Justizvertreter sagte AFP, der nicht genehmigte Dreh drohe die Verantwortlichen "sehr teuer zu stehen zu kommen". Es gehe nicht nur um Verstöße gegen Seerecht, sondern auch um das Zufügen "psychischer Traumata". Die Ermittler klärten derzeit auch, wer der Besitzer des Bootes sei und es vermietet habe.

Kommentare