Flüchtlingskrise am Ärmelkanal erneut verschärft

Calais ist seit geraumer Zeit einer der Brennpunkte der Flüchtlingskrise in Europa.
Bei Teilräumung des Flüchtlingslagers in Calais hat es heftige gewaltsame Ausschreitungen gegeben.

Mit der Teilräumung des Flüchtlingslagers von Calais verschärft sich die Flüchtlingskrise am Ärmelkanal erneut. Schon seit langem ist die nordfranzösische Hafenstadt Calais einer der Brennpunkte der Flüchtlingskrise in Europa. Drei Aktivisten und ein minderjähriger Flüchtling seien nach den Krawallen am Montag festgenommen worden, teilte die Präfektur des Départements Pas-de-Calais mit. Drei Polizisten wurden demnach leicht verletzt.

Arbeiter hatten am Montagvormittag damit begonnen, im südlichen Teil des sogenannten Dschungels zahlreiche von den Flüchtlingen errichtete Hütten abzureißen. Die Polizei war mit mehr als 30 Einsatzfahrzeugen am Ort, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Tränengas

Am Nachmittag bewarfen Flüchtlinge und Aktivisten der Organisation No Border, die sich für die Abschaffung der Grenzen einsetzt, die Bereitschaftspolizisten mit Steinen. Die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Tränengas. Migranten und Aktivisten setzten außerdem etwa 20 Hütten in Brand.

Am Abend gab es erneut vereinzelte Zusammenstöße, die Polizei setzte erneut Tränengas ein. Etwa 150 Flüchtlinge postierten sich zudem an einer Zufahrtsstraße zum Hafen. Einige von ihnen warfen Steine auf Autos, andere waren mit Eisenstangen bewaffnet, wie ein AFP-Korrespondent berichtete.

Calais ist seit geraumer Zeit einer der Brennpunkte der Flüchtlingskrise in Europa. Im gesamten Flüchtlingslager von Calais harren nach unterschiedlichen Angaben 3700 bis 7000 Flüchtlinge aus. Sie sollen größtenteils in Aufnahmezentren in anderen Landesteilen gebracht werden. Viele Flüchtlinge wollen Calais aber nicht verlassen. Sie hoffen, von dort aus mit Fähren über den Ärmelkanal oder durch den Eurotunnel nach Großbritannien zu gelangen.

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