Brand in Jugendheim in Guatemala - Mindestens 19 Mädchen tot

Brand in Jugendheim in Guatemala - Mindestens 19 Mädchen tot
14 Verletzte sind in kritischem Zustand. Kinder und Jugendliche hatten sich zuvor über schlechte Behandlung beschwert, das Heim war angeblich überbelegt.

Bei einem Feuer in einem Heim für Kinder und Jugendliche in Guatemala sind mindestens 19 Mädchen ums Leben gekommen. Das teilte Nery Ramos, der Polizeichef Guatemalas, am Mittwoch mit. Präsident Jimmy Morales bat bei einer Veranstaltung am Mittwoch um eine Schweigeminute für die Opfer.

Mehrere Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. Im Hospital Roosevelt in Guatemala-Stadt wurden 18 Opfer behandelt. 14 von ihnen seien in einem kritischen Zustand, sagte Direktor Carlos Soto der Zeitung "Prensa Libre". "Sie haben Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten", sagte er. "Die Verbrennungen, die ich gesehen habe, betreffen 50 Prozent der Körperoberfläche."

Brand in Jugendheim in Guatemala - Mindestens 19 Mädchen tot
A victim of a fire at the children's shelter Virgen de la Asuncion, is rushed into a hospital in San Jose Pinula, about 30km east of Guatemala City, on March 8, 2017. At least 19 people died in a fire at a children's shelter in Guatemala, a spokesman for the local fire service said. It was not immediately known how many of the bodies were those of children. The center, supervised by state social welfare authorities, hosts minors who are victims of family mistreatment. The facility has been the target of multiple complaints alleging abuse, and several children have run away. / AFP PHOTO / DANILO RAMIREZ

500 Minderjährige in einem Heim

Die Jugendeinrichtung in der Ortschaft San Jose Pinula, 25 Kilometer südwestlich von Guatemala-Stadt, wird von der staatlichen Wohlfahrt betrieben. In dem Haus leben Kinder und Jugendliche, die wegen häuslicher Gewalt aus ihren Familien genommen wurden. Auch kriminelle Jugendliche sollen in der Einrichtung untergebracht worden sein. Lokale Medien berichteten, dass 500 Minderjährige in dem Heim lebten, obwohl es nur für 400 Bewohner zugelassen gewesen sein soll.

Zuletzt hatten sich die Minderjährigen über schlechte Behandlung durch die Betreuer und schlechtes Essen beschwert. In der Nacht zum Mittwoch flohen etwa 60 Kinder und Jugendliche aus dem Heim. Medienberichten zufolge kam es in der Einrichtung zum Streit und die Minderjährigen steckten Matratzen in Brand. Das Feuer breitete sich danach auf den Rest der Einrichtung aus.

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