Bombenalarm am Bonner Hauptbahnhof

epa03503858 Police officers secure the building of the central station in Bonn, Germany, 10 December 2012. A bomb alert caused severe delays in the rail transport after a bag with a working pipe bomb was found in the afternoon. EPA/MARIUS BECKER
Die Polizei fahndet nach drei Unbekannten: Sie sollen eine Rohrbombe in einer Tasche am Bahnhof deponiert haben.

Eine verdächtige Tasche im Bonner Hauptbahnhof hat am Montag einen Bombenalarm und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst - am Montagmittag um 13.00 Uhr war beim Servicepoint der Bahn eine Meldung zu einer verdächtigen Tasche auf dem Bahnsteig von Gleis 1 eingegangen. Der Hauptbahnhof wurde daraufhin gesperrt. Zwei Stunden später öffneten Entschärfer der Bundespolizei die Tasche mit technischem Gerät. Nach Darstellung der Bundespolizei wurde die Tasche mit Wasser beschossen, explodiert sei sie aber nicht. Verletzte oder Schäden gab es keine.

Die Tasche enthielt Metallbehälter mit einem "potenziell zündfähigen Material", ergab eine erste Auswertung, wie die Polizei Köln am Montagabend mitteilte. Bei dem Material habe es sich um ein Pulver gehandelt. Ob die am aufgefundene Konstruktion explosionsfähig war, könne noch nicht gesagt werden. "Es konnte bislang noch kein Zünder aufgefunden werden", sagte eine Sprecherin.

Fahndung

Die Bonner Polizei sprach zunächst von einer "Rohrbombe". Die Bundespolizei dagegen erklärte, es habe sich nur um eine Attrappe gehandelt. Die Kölner Polizei wiederum wollte sich nicht festlegen: Nur die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes könnten eine zuverlässige Einschätzung geben, sagte der Kölner Polizeisprecher Andreas Frische.

Nach ersten Medienberichten sollen Zeugen gesehen haben, wie drei junge Männer eine Tasche abstellten. Die Kölner Polizei äußerte sich dazu aber nicht. "Ob das stimmt, müssen wir erst rausfinden."

Der Kölner Polizeisprecher sagte gegen 18.00 Uhr, möglicherweise könnten noch Stunden vergehen, bis die Frage geklärt sei, ob in der Tasche eine Bombe oder eine Attrappe versteckt gewesen sei. Möglicherweise könnten sich die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes auch erst am Dienstag genau äußern.

Der Bahnhof war mehrere Stunden komplett abgeriegelt. Einige Züge konnten zwar durchfahren, es hielten in dieser Zeit aber keine. Der Fernverkehr wurde umgeleitet. Am späten Nachmittag wurden dann einige Gleise wieder freigegeben, anschließend durfte man den Bahnhof wieder betreten. Reisende vor dem Hauptbahnhof äußerten sich überwiegend verständnisvoll.

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