Bluttat bei Münster: DNA-Treffer in Österreich

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Nach dem Mord an einem Rollstuhlfahrer am Heiligen Abend des Vorjahres konnte nun ein Verdächtiger festgenommen werden.

Eine am Heiligen Abend im nordrhein-westfälischen Beelen unweit von Münster verübte Bluttat ist nun mit oberösterreichischer Amtshilfe geklärt worden. Eine am Tatort gefundene DNA-Spur brachte einen Treffer in der österreichischen Datenbank. Dadurch nahmen die Münsteraner Ermittler letztlich einen 49-Jährigen fest, der vor mehreren Jahren als Erntehelfer in Österreich tätig war.

Laut Aussendung der Landespolizeidirektion Oberösterreich ersuchte die Mordkommission des Polizeipräsidiums Münster am 4. Jänner 2018 das "Gemeinsame Zentrum Passau" um Unterstützung in dem Fall. Ein 71-jähriger Rollstuhlfahrer war am Heiligen Abend in seiner Wohnung in Beelen tot aufgefunden. Eine Obduktion ergab, dass der Mann erschlagen wurde. Am Tatort sicherten die Ermittler eine DNA-Spur.

Über das "Gemeinsame Zentrum Passau" ersuchten die deutschen Fahnder ihre Kollegen vom oberösterreichischen LKA um Amtshilfe. Die DNA-Fährte auf der Tatwaffe brachte einen Treffer in der heimischen Datenbank. Demnach gehörte sie zu einem 49-jährigen polnischen Staatsbürger, der um 2010 in Österreich als Erntehelfer arbeitete, aber offenbar auch weniger legalen Geschäften nachging. So wurde er nach einem Wohnungseinbruch in Wien erkennungsdienstlich behandelt. So geriet sein genetischer Fingerabdruck in die heimische DNA-Datenbank.

Spur führte nach Oelde

Die Rückmeldung führte die deutschen Behörden nach Oelde, wo der 49-Jährige mittlerweile lebte. Die Ermittler nahmen ihn fest, am Freitag wurde wegen Fluchtgefahr die Untersuchungshaft über den Verdächtigen verhängt. Der Mann bestreitet die Tat bisher. Die Strafverfolgungsbehörden teilten jedoch mit, dass bei einer Hausdurchsuchung weiteres belastendes Material gefunden wurde.

"Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Beamten weitere Hinweise, die einen dringenden Tatverdacht begründen. So konnte der verschuldete Mann die Herkunft eines größeren Geldbetrages nicht erklären, den die Ermittler in einem Versteck fanden", erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. Ein entsprechender Bargeldbetrag sei bei der Tat in Beelen entwendet worden.

Die Ermittler vermuten, dass der 49-Jährige bei einem Gelegenheitsjob mitbekommen hat, dass das Opfer über einen größeren Bargeldbetrag in seinem Haus verfügte. Der Verdächtige dürfte größere Finanzprobleme gehabt haben.

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