Blutbad bei Kinderfest in Mexiko: Elf Tote

Polizisten und Forensiker am Tatort.
In der Stadt Tizayuca. Ermittler gehen von einer Abrechnung im Milieu der organisierten Kriminalität aus.

In einem Blutbad hat ein Kinderfest im Zentrum Mexikos geendet: Maskierte Angreifer stürmten die Feier in der Stadt Tizayuca und ermordeten elf Menschen, wie Behörden und Zeugen am Donnerstag (Ortszeit) berichteten. Sieben Frauen, zwei Männer und zwei Kinder seien ermordet worden, sagte Generalstaatsanwalt Javier Lara.

Blutbad bei Kinderfest in Mexiko: Elf Tote
A police officer cordons off a crime scene outside of a house where eleven people were found dead at Villa de los Milagros residential park, in the city of Tizayuca in Mexican state of Hidalgo, Mexico, July 13, 2017. REUTERS/Edgard Garrido
Offenbar sei der Gastgeber der Kinderparty in organisierte Kriminalität verstrickt gewesen. Der Hausherr habe ein längeres Strafregister, darunter Entführungen, und habe deswegen auch im Gefängnis eingesessen, sagte Lara bei einer Pressekonferenz. Die Ermittler gingen davon aus, dass es sich um eine Abrechnung handelte. Es gebe Beweise dafür, dass ein Killerkommando in das Haus geschickt worden sei.
Blutbad bei Kinderfest in Mexiko: Elf Tote
A police officer patrols outside of a house where eleven people were found dead at Villa de los Milagros residential park, in the city of Tizayuca in Mexican state of Hidalgo, Mexico, July 13, 2017. REUTERS/Edgard Garrido
Nachbarn berichteten, vier Unbekannte seien in ein großes weißes Partyzelt vor dem Familienhaus gestürmt, wo die Kinderfeier stattfand. Ein überlebendes Kind sagte der Zeitung "Excelsior", die maskierten Angreifer hätten Polizeiuniformen getragen und alle Erwachsenen getötet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist unter den Opfern auch ein Angestellter der Sicherheitsbehörden von Mexiko-Stadt. Tizayuca befindet sich im Bundesstaat Hidalgo, der einst als relativ sicher galt.

Drogenkrieg: Zehntausende Tote und Vermisste

Mexiko leidet seit Jahren unter einem extrem gewalttätigen Drogenkrieg. Zehntausende Menschen wurden dabei bereits getötet, auch Entführungen sind an der Tagesordnung. Mehr als 28.000 Menschen gelten als vermisst. Im Mai wurden so viele Mordopfer verzeichnet wie nie zuvor in einem Monat: Behörden registrierten 2.186 Tote, das sind rund 70 Opfer pro Tag.

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