Betrug während Ebola-Krise: Millionenschaden für Rotes Kreuz

Rot-Kreuz-Mitarbeiter in Macenta in Guinea (Dez. 2015)
Epidemie in Westafrika: Internationale Hilfsorganisation will Geld zurückfordern und Beteiligte zur Rechenschaft ziehen.

Betrugsfälle während der Ebola-Epidemie in Westafrika haben das Rote Kreuz mehr als fünf Millionen Euro gekostet. Eine Sprecherin der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) bestätigte dies am Sonntag. "Wir sind empört über die aufgedeckten Beweise für den Betrug", sagte Jemliah Mahmood.

Das Rote Kreuz hatte bereits Ende Oktober mitgeteilt, dass sechs Millionen Schweizer Franken (5,2 Millionen Euro) an Geldern für die Ebola-Hilfe durch Korruption verloren gegangen waren.

Mehr als 11.000 Ebola-Tote

Betrug während Ebola-Krise: Millionenschaden für Rotes Kreuz
TO GO WITH AFP STORY BY Rod Mac Johnson (FILES) A file picture taken on November 15, 2014 shows tombstones at a cemetery at the Kenama ebola treatment center run by the Red cross Society. The Ebola epidemic is expected to be declared over in Sierra Leone on November 7, 2015, when the west African nation will have gone 42 days without any new infections. But jubilation over ending the outbreak in the impoverished nation, where almost 4,000 deaths have been reported, has been tempered by caution, with neighbouring Guinea still battling the virus. AFP PHOTO/ FRANCISCO LEONG
Bei der bisher größten Ebola-Epidemie starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone in Westafrika 2014 und 2015 mehr als 11.000 Menschen.

Eine Buchprüfung hatte Hinweise auf betrügerische Absprachen zwischen ehemaligen IFRC-Mitarbeitern und Angestellten einer Bank in Sierra Leone ans Tageslicht gebracht, hieß es in der schon Ende Oktober veröffentlichten Mitteilung. Dies habe vermutlich zu einem Verlust von 2,1 Millionen Schweizer Franken geführt.

Betrug durch einen Zoll-Dienstleiter in Guinea verursachte einen Schaden im Wert von 1,2 Millionen Franken. Frühere Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass in Liberia 2,7 Millionen Franken durch überhöhte Preise für Hilfsgüter und Zahlungen an freiwillige Helfer verloren gegangen waren. Das IFRC betonte, es wolle die Beteiligten zur Rechenschaft ziehen und das Geld zurückfordern.

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