Hai griff Hündin am Strand von Sydney an

(Symbolbild)
Tier wollte Stöckchen aus dem Wasser holen und kam nicht mehr zurück.

An einem Strand in Sydney hat ein Hai eine Hündin attackiert und mit sich gerissen. Die Rettungsschwimmer am Bonna Point Reserve im Süden der australischen Metropole rieten danach Schwimmern davon ab, ins Wasser zu gehen und empfahlen Tierbesitzern, auch ihre Hunde nicht hineinzulassen. Schilder warnten vor Haien.

In dem Gebiet gibt es einen Hundestrand. Am Sonntagabend spielte dort ein Hundebesitzer, Nigel, mit seiner Hündin Molly und warf ihr ein Stöckchen ins Wasser. Dann wurde das Tier von dem Hai angegriffen und seitdem nicht mehr gesehen. "Es ging sehr schnell", sagte Nigel dem Sydney Morning Herald. "Er hat sie geschnappt und unter Wasser gezogen." Der Hai war demnach dreieinhalb Meter lang - groß genug, um auch einen Menschen zu attackieren.

Nach Einschätzung von Experten gibt es wegen der wachsenden Beliebtheit des Wassersports zunehmend Haiattacken an Australiens Küsten. Die Tiere greifen auch immer wieder Menschen an, Todesfälle sind allerdings selten.

Ein Australier ist bei einer Hai-Attacke im letzten Moment von seinen Freunden gerettet worden. Der 26-jährige Glenn Dickson sei vor zehn Tagen beim Speerfischen vor der Küste der Insel Hinchinbrook von einem Hai angegriffen worden, berichtete der Rundfunksender ABC unter Berufung auf den Rettungsdienst des nordaustralischen Bundesstaats Queensland.

Der Mann erlitt mehrere schwere Bisswunden am Bein. Dann gelang es seinen drei Begleitern, ihn ins Boot zu ziehen. Da Dickson stark blutete, legten seine Freunde ihm einen provisorischen Druckverband an, wie Rettungsdienst-Sprecher Martin Taylor sagte. Ohne die Notversorgung wäre er wahrscheinlich verblutet. Laut dem Medienunternehmen Fairfax Media war der 26-Jährige in stabilem Zustand, als er operiert wurde.

Mit der Zunahme des Wassersports wächst nach Angaben von Experten auch die Zahl der Hai-Angriffe, doch nur selten enden diese tödlich. Forscher der University of Florida zählten im Rekordjahr 2015 weltweit insgesamt 98 Hai-Angriffe. Sechs von ihnen waren demnach tödlich.

Die Hainetze an den weltberühmten Stränden von Sydney und Umgebung haben in den vergangenen Monaten drei Mal so viele Tiere das Leben gekostet wie im Jahr zuvor - und zwar vor allem andere Meeres-Lebewesen. Insgesamt gingen den Behörden des Bundesstaates New South Wales nach Angaben vom Dienstag fast 750 Tiere ins Netz. 364 wurden dabei getötet.

Außer 133 Haien, die man tatsächlich schnappen wollte, waren darunter zum Beispiel Delfine und Schildkröten. Die Netze an insgesamt 56 Stränden - der bekannteste davon: Bondi Beach in Sydney - gibt es bereits seit 1937. Sie sollen Schwimmer und Surfer vor Hai-Attacken schützen. Tier- und Umweltschützer äußern immer wieder Kritik daran.

Nach Angaben der Behörden handelte es sich bei 86 Prozent der getöteten Tiere um geschützte Arten. Zur Verteidigung wird angeführt, dass es seit Beginn des Programms an den geschützten Stränden nur einen einzigen tödlichen Hai-Angriff gab.

Über das Jahr hinweg wurde in der Region insgesamt 117 Mal ein Hai gesichtet, etwa 20 Mal weniger als im Vorjahr. Zudem wurden elf Angriffe registriert. Dabei wurden fünf Menschen schwer verletzt.

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