Auch Forensiker belastet Pistorius
Wieder keine Rückendeckung für de südafrikanischen Sprintstar Oscar Pistorius: Am achten Prozesstag wurde die Toilettentür, durch die Pistorius auf seine Freundin Reeva Steenkamp schoss, im Gerichtssaal vorgeführt. Der Forensikexperte der südafrikanischen Polizei, Gerhard Vermeulen, äußerte sich über Spuren an der Tür. Zwei Abdrücke seien "der unwiderlegbare Beweis dafür, dass ein Cricketschläger benutzt wurde, um die Tür aufzubrechen", sagte Vermeulen. "Die Person hat den Schläger irgendwie gebogen, um die Tür zu öffnen."
Die Aussage des Experten spielt eine wichtige Rolle bei der Klärung des zeitlichen Ablaufs in der Tatnacht. Laut Staatsanwaltschaft hatte Pistorius zuerst versucht, mithilfe eines Cricketschlägers die Tür zur Toilette aufzubrechen, um zu Steenkamp zu gelangen. Danach habe er geschossen.
Pistorius sagt dagegen, er habe einen Einbrecher in der Toilette vermutet und daher durch die Tür geschossen. Erst als er bemerkt habe, dass sich seine Freundin in der Toilette befand, habe er versucht, die Tür mit dem Schläger aufzubrechen. Zuvor habe er in seinem Zimmer seine Beinprothesen angelegt.
Schlechte Karten
Vermeulen war im vergangenen Jahr als Experte zu den Ermittlungen zur Tötung Steenkamps hinzugezogen worden. Er verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrungen in der Kriminaltechnik. Pistorius muss sich wegen der Tötung seiner Freundin in der Nacht auf den Valentinstag 2013 seit Anfang März vor Gericht verantworten. Im Prozess versuchte die Staatsanwaltschaft durch Zeugenaussagen unter anderem zu belegen, dass der Sportler ein Waffennarr sei.
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