Behörde: Keine Beweise für qualvollen Tod

Ein Mann wurde mit einer kaum erprobten Giftmischung hingerichtet. Laut Anwalt rang er stundenlang mit dem Tod.

Nach der qualvollen Hinrichtung eines Doppelmörders in Arizona haben die Behörden des US-Bundesstaats Vorwürfe zurückgewiesen, der Verurteilte habe gelitten. Der Leiter der Strafvollzugsbehörde in Arizona, Charles Ryan, erklärte am Donnerstag (Ortszeit), es gebe bisher "keine medizinischen oder forensischen Beweise", dass die Hinrichtung verpfuscht worden sei.

Eine von der Gouverneurin von Arizona, Jan Brewer, angeordnete Untersuchung habe ergeben, dass Joseph Wood während der Hinrichtungsprozedur "komatös" gewesen sei und nicht gelitten habe. Der 55-jährige war am Mittwoch mit einer bisher kaum erprobten Giftmischung hingerichtet worden und rang nach Angaben seines Anwalts und Augenzeugen zufolge nach Verabreichung der Injektion noch fast zwei Stunden mit dem Tod.

Versorgungspobleme

In der Regel dauert es zehn Minuten, bis ein Todeskandidat nach der Verabreichung des Giftcocktails stirbt. Die USA haben derzeit Probleme bei der Versorgung mit den für die Giftinjektionen verwendeten Mitteln. Mehrere US-Bundesstaaten, die noch die Todesstrafe vollstrecken, benutzen deswegen neue, teils wenig erprobte Mittel.

Ryan sagte allerdings auch, dass die Staatsanwaltschaft in Arizona angeordnet habe, alle Exekutionen zunächst auszusetzen, bis Woods Fall vollständig geklärt sei. Zuvor hatte die EU Arizona aufgefordert, in einem ersten Schritt hin zur Abschaffung der Todesstrafe alle Hinrichtungen auszusetzen.

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