Apple Maps zeigt angeblich Nessie

Apple Maps zeigt angeblich Nessie
Fotobeweis? Die Satellitenkarten des Software-Giganten haben das Ungeheuer aufgespürt.

Es klingt wie ein Osterwunder - und zumindest der offizielle Loch Ness-Monster-Fanclub ist überzeigt, dass die Sache Hand und Flosse hat. Die Satellitenkarten-App des Software-Konzerns Apple zeigt angeblich das sagenumwitterte Seeungeheuer von Loch Ness. Das entsprechende Bild geht zurzeit um die Welt: Unter der Wasseroberfläche des schottischen Sees schwimmt offenbar ein großes Tier mit Flossen, und manche sind sicher: Das kann kein normaler Fisch sein. Die Aufnahmen werden nun untersucht, melden Medien wie das britische Boulevardblatt Daily Mail. Nur, dass die Forscher eben jenem Fanclub angehören, die den Mythos vom unbekannten Ungeheuer hochhalten.

So wie Gary Campell, den das Blatt interviewt hat: Es handle sich mit aller Wahrscheinlichkeit wirklich um das Ungeheuer, sagt er. Sechs Monate hätten er und seine Kollegen die Bilder bereits erforscht und Szenarien durchgesprochen. Möglich sei gewesen, dass es das Kielwasser eines Bootes gewesen sei. Doch weit und breit kein Boot. Zudem hätte er zwei Zusendungen der Bilder bekommen - die beide völlig unabhängig voneinander waren. Nun ist für ihn klar: Es ist wieder eine der ersehnten Sichtungen.

Tourismus-Turbo

Diese waren in letzter Zeit sehr rar geworden - gar die "Nessie-Forscher" fürchteten bereits um ihren Nachwuchs. Vor einem Jahrzehnt ist die Zahl der jährlichen Sichtungen noch zweistellig gewesen. Im vergangenen Jahr glaubte hingegen kein einziger Mensch mehr, das Ungeheuer erspäht zu haben. "Es ist eine potenzielle Krise", sagte Mikko Takala, Gründungsmitglied des offiziellen Loch Ness Monster Fan Clubs, vor einigen Jahren. Mögliche Gründe für den Schwund könnten Umweltverschmutzung oder gar der Tod des Ungeheuers gewesen sein, meinte er. Doch nun, mit der Entdeckung via Apple Maps dürfte wieder Aufatmen angesagt sein. Schließlich bringt der "Nessie"-Tourismus den schottischen Highlands rund rund neun Millionen Euro pro Jahr.

Daher wird der Mythos in Schottland seit Jahrzehnten sehr ernst genommen. Selbst die Polizei war früher felsenfest von Nessies Existenz überzeugt. Und sie wollte das Monster auch vor Jägern schützen, wie aus historischen Dokumenten aus den 30er Jahren hervorgeht, die das schottische Nationalarchiv NAS veröffentlicht hat. So schrieb der Polizeichef der Grafschaft Inverness-Shire, William Fraser, 1938 in einem Brief an das Schottland-Ministerium: "Es ist zweifelsfrei, dass es irgendeine seltsame Kreatur in Loch Ness gibt." Weiter hieß es: "Aber, dass die Polizei die Macht hat, es zu schützen, ist fraglich." Die Jäger seien mit Harpunen bewaffnet und entschlossen, "das Monster tot oder lebendig zu fangen". Es gab auch eine parlamentarische Anfrage, damit die Regierung Ermittlungen aufnehme, um die Frage nach der Existenz zu beantworten. Berichte, dass in dem See ein Monster lebte, gehen bis auf das 6. Jahrhundert zurück.

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