Göttingen: Terrorplanungen waren "sehr konkret"

Symbolbild.
Nach Hinweisen auf Anschlagspläne sind zwei salafistische "Gefährder" in Haft. Sie waren schon länger beobachtet worden.

Die Polizei in Deutschland hat im Zusammenhang mit einem möglicherweise konkret bevorstehenden Terroranschlag zwei islamistische "Gefährder" festgenommen. Ein Algerier und ein Nigerianer, die seit längerem der Szene angehörten, seien in der Nacht auf Donnerstag gefasst worden, teilte die Polizei in Göttingen (Niedersachsen) mit. Außerdem wurden zwölf Objekte in Göttingen und Nordhessen durchsucht.

Bei der Großrazzia wurden zwölf Objekte im Raum Göttingen durchsucht und zwei sogenannte Gefährder in Gewahrsam genommen, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt waren 450 Polizeibeamte im Einsatz. Die Hinweise zu "einem möglicherweise konkret bevorstehenden terroristischen Anschlag" hätten sich in den vergangenen Tagen verdichtet, erklärte der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig. Daher hätten sich die Ermittler entschlossen, "sehr schnell gegen die Gefährder und das engste Umfeld vorzugehen".

Die beiden am Donnerstag in Deutschland festgenommenen Männer aus der radikal-islamistischen Szene haben nach den Ermittlungen der Polizei einen Anschlag vorbereitet. Sie hätten diesen jederzeit ausführen können, sagte Lührig. Bei den Durchsuchungen in der Nacht zum Donnerstag seien umgebaute Waffen mit scharfer Munition gefunden worden: "Die Gefahrenlage war eindeutig." Bei der Razzia stießen die Ermittler nach eigenen Angaben darüber hinaus auf Flaggen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat".

Auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius bezeichnete die Anschlagspläne der beiden Männer am Donnerstag als "sehr konkret". Es stehe derzeit allerdings noch nicht fest, ob die Verdächtigen bereits einen Zeitpunkt festgelegt hätten, betonte der Landesminister in Cuxhaven vor Journalisten.

Bei den beiden Männern handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 27-Jährigen algerischer Herkunft und einen 23-Jährigen mit nigerianischer Staatsangehörigkeit, die als Mitglieder der salafistischen Szene bekannt sind und von den Behörden als Gefährder geführt wurden. Sie waren demnach seit längerem im Visier einer Ermittlungsgruppe. Beide sind in Deutschland geboren und leben schon seit langem mit ihren Familien in Göttingen.

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