Anti-AKW-Protest: Greenpeace kämpft gegen hohe Strafen

Das AKW Cattenom.
Greenpeace will Urteil zu Atomkraftwerk Cattenom anfechten. Die harten Strafen seien nicht hinnehmbar.

Greenpeace Frankreich will ein Gerichtsurteil anfechten, wonach zwei Aktivisten wegen Protests auf dem Gelände des Atomkraftwerks Cattenom für zwei Monate ins Gefängnis sollen. Es handle sich um harte Strafen, die nicht hinnehmbar seien, kritisierte der Generaldirektor der Umweltschutzorganisation, Jean-François Julliard, am Mittwoch.

Ein Gericht im ostfranzösischen Thionville hatte am Dienstag acht Greenpeace-Aktivisten bestraft, die im vergangenen Oktober auf das Gelände des nahe der deutschen Grenze gelegenen Atomkraftwerks eingedrungen waren.

Das 1986 in Betrieb genommene Atomkraftwerk Cattenom wird von Pannen heimgesucht. Es soll mehr als 800 meldepflichtige Vorfälle gegeben haben. Seit Jahren fordern das Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg seine Schließung, weil sie die Anlage für ein Sicherheitsrisiko halten.

Sechs der Greenpeace-Aktivisten erhielten laut Gericht eine Haftstrafe von fünf Monaten auf Bewährung. Zwei bekamen die Haftstrafe von zwei Monaten. Der zuständige Kampagnendirektor von Greenpeace, Yannick Rousselet, erhielt wegen Mitwisserschaft auch eine Haftstrafe von fünf Monaten auf Bewährung. Greenpeace Frankreich muss zudem eine Geldstrafe von 20.000 Euro zahlen.

Die Greenpeace-Aktivisten hatten in der Nähe eines Gebäudes mit einem Abklingbecken für Brennelemente ein Feuerwerk gezündet. Die Organisation hatte zuvor einen Bericht veröffentlicht, wonach die Abklingbecken französischer Atomkraftwerke nicht ausreichend gegen Angriffe geschützt seien. Laut Kraftwerksbetreiber EDF hatte der Vorfall keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage.

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