Tote Kinder in nigerianischem Gefängnis

Die Menschenrechtler von Amnesty International klagen über Haftbedingungen im Giwa-Gefängnis.

In einem nigerianischen Militärgefängnis sind nach Angaben von Amnesty International seit Jänner mindestens 149 Menschen ums Leben gekommen, darunter Babys und Kinder. In einem am Mittwoch veröffentlichen Bericht der Menschenrechtsorganisation heißt es, die Haftbedingungen im Giwa-Gefängnis in der nördlichen Stadt Maiduguri seien entsetzlich. Die Haftanstalt sei ein "Ort des Todes".

Krankheiten, Dehydrierung, Hunger

Viele Insassen starben demnach an Krankheiten, Dehydrierung oder Hunger. Es gebe weder genug zu essen noch Waschmöglichkeiten und kaum medizinische Versorgung. Die Menschenrechtsorganisation beruft sich in ihrem Bericht auf Gespräche mit früheren Häftlingen und weiteren Augenzeugen.

Das Gebiet um die Stadt Maiduguri, Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten des Landes, ist eine Hochburg der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram. In der überfüllten Giwa-Kaserne sollen nach Angaben von Amnesty International rund 1.200 Gefangene untergebracht sein, darunter mindestens 120 Kinder und Babys von inhaftierten Frauen.

Viele der Menschen seien im Zuge willkürlicher Massenverhaftungen festgenommen worden, kritisierte die Menschenrechtsorganisation. Häufig treffe es gerade Männer und Jugendliche, da sie mit dem Täterprofil der Terrorgruppe übereinstimmen.

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