Die Gangster der Meere

Immer mehr Pottwal-Gruppen nehmen Fischern den Fang weg – der Schaden ist enorm.

Kein Fischerboot ist vor ihnen sicher: Immer häufiger überfallen Pottwale in großen Gruppen Fischkutter und holen sich den Fang, wie Die Welt in ihrer Online-Ausgabe berichtet. Mittels Kameraüberwachung konnte nun erstmals beobachtet werden, wie die Pottwale bei ihren Raubzügen vorgehen.

Die Tiere warten vor der Küste Alaskas auf Boote. Sie erkennen am Geräusch des Motors, wenn heruntergeschaltet wird. Dann wissen sie: Die Fischer haben einen Kabeljau-Schwarm entdeckt. Die ausschließlich aus Männchen bestehenden Pottwal-Gangs holen sich den Fang dann einfach aus den Netzen. Sogar Jungtiere machen schon mit.

Schlaue Tiere

Weil es für die unter Artenschutz stehenden Meeresgiganten leichter ist, den Menschen ihre Beute abzunehmen als selbst in der Tiefsee zu jagen, tun sie es immer wieder. "Die Tiere sind schlau", erklärt Fischer Stephen Rhoads. "Jedes Jahr werden sie besser." Es ist aussichtslos, einen Pottwal vertreiben zu wollen, wie es in dem Bericht heißt. Physeter macrocephalus ist das größte Raubtier der Welt, die Männchen werden bis zu 20 Meter lang.

Seit den 90er-Jahren werden immer mehr Walattacken beobachtet. Weil der Schaden für die Fischer mittlerweile auf mehrere Hunderttausend Dollar pro Jahr gestiegen ist, haben Forscher Abwehrmaßnahmen ersonnen: Durch Beobachtungen wurden die hartnäckigsten Räuber identifiziert. Darunter ist ein Tier, das bereits seit neun Jahren Fischern den Fang wegnimmt. Die Wissenschaftler gaben ihm den Namen "Jack the Stripper".

Die Forscher vom "South East Alaskan Sperm Whale Avoidance Project" haben laut Welt.de damit begonnen, die ärgsten Räuber mit Chips auszustatten. So können die Fischer die Tiere auf ihren Monitoren sehen – und einen großen Bogen um sie machen.

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