70-jährige Nonne in Indien vergewaltigt

Die mutmaßlichen Täter auf dem Bild einer Überwachungskamera.
Umgerechnet 1500 Euro Belohnung. Suche nach den Tätern zunächst ergebnislos.

Mehrere Männer sollen in Indien eine 70 Jahre alte Nonne in ihrem Kloster vergewaltigt haben. Die Ordensschwester wollte sich offenbar Dieben entgegenstellen, die Habseligkeiten aus der Kirche in Ranaghat im Bundesstaat Westbengalen rauben wollten.

Am Sonntag wurden laut Behördenangaben fünf Männer vorübergehend festgenommen. Sie wurden befragt, um auf die Spur der eigentlichen Täter zu kommen. Die 70-Jährige sei operiert worden und liege im Krankenhaus, sagte ein Behördensprecher. Ihr Zustand sei stabil.

Die Polizei veröffentlichte Fotos von vier der sechs mutmaßlichen Täter, die von Überwachungskameras aufgenommen wurden. Sie versprach umgerechnet rund 1.500 Euro für Hinweise, die zur Festnahme der Täter führen. Die Männer sollen auch Geld und andere Wertgegenstände aus dem katholischen Kloster Maria und Jesus in Ranaghat, etwa 80 Kilometer von Kolkata (früher: Kalkutta) entfernt, gestohlen haben.

Laut dem indischen Sender NDTV blockierten zahlreiche Schüler der Klosterschule nach dem Vorfall eine Bundesstraße sowie eine Zugstrecke, um gegen Vergewaltigungen zu protestieren. Auch im Rest Indiens schlugen Berichte über die Tat erneut hohe Wellen. Daraufhin sprach die Regierungschefin von Westbengalen, Mamata Banerjee, von einer "entsetzlichen Tat" und versprach schnelles Handeln.

Seit einer Gruppenvergewaltigung einer Studentin in Neu Delhi vor zweieinhalb Jahren steht Gewalt gegen Frauen in Indien im Fokus der Öffentlichkeit. Wie nie zuvor wird über Sexualverbrechen diskutiert. Mehr Frauen trauen sich, nach einer Tat zur Polizei zu gehen.

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