Großbritannien: Schüler sollen ohne Einwilligung der Eltern geimpft werden

Großbritannien: Schüler sollen ohne Einwilligung der Eltern geimpft werden
Mit Ende der Sommerferien sollen speziell Kinder im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren geimpft werden.

In Großbritannien sind die Corona-Beschränkungen weitgehend aufgehoben. Gingen die Fallzahlen nach dem "Freedom Day" in England Mitte Juli zunächst überraschend zurück, steigen sie mittlerweile kontinuierlich an. Britische Gesundheitsexperten sorgen sich angesichts noch immer hoher Infektionszahlen in Großbritannien um den bevorstehenden Herbst und Winter. Derzeit sei das Wetter noch relativ gut und die Schulen geschlossen. Aber beides werde sich ändern.

In den Spitälern müssen immer mehr junge Patienten behandelt werden, die Rate bei den Neuinfektionen ist bei den Jüngsten (0-24 Jahre) am höchsten.

Die britische Gesundheitsbehörde NHS erwägt nun einem Zeitungsbericht zufolge, Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren ohne Einverständnis der Eltern in den Schulen zu impfen.

Die regionalen NHS-Organisationen seien angewiesen, sich auf die „mögliche Einführung eines Impfprogramms für 12- bis 15-jährige gesunde Kinder ab dem 6. September“ vorzubereiten, berichtet die Zeitung The Telegraph unter Berufung auf E-Mails der Gesundheitsbehörde. Die Kinder benötigten keine elterliche Zustimmung für das Impfprogramm an den Schulen.

Frankreich: Große Impfaktion für Schüler

Frankreich plant nach Ende der Sommerferien eine große Impfaktion für seine Schüler. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer sowie Gesundheitsminister Olivier Véran legten gestern, Mittwoch, einen Plan vor, um in den Gymnasien und Gesamtschulen so viele Schüler so schnell wie möglich zu impfen.

Alle Kinder ab zwölf Jahren sollten spätestens zu Unterrichtsbeginn Anfang September ein Impfangebot erhalten.

Der Wettlauf gegen das Virus solle vor allem in Vierteln mit einer niedrigen Impfquote vorangetrieben werden, dabei gehe es auch um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit angesichts der Pandemie, hieß es. 

Konkret ist geplant, dass mobile Impfteams in die Schulen oder eine nahe gelegene Einrichtung kommen oder dass die Schüler sich zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Impfzentren begeben. Außerdem ist der Einsatz von Impfbussen geplant. Das Impfangebot ist freiwillig, und Schüler unter 16 Jahren benötigen die Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Schulbeschäftigte, die noch nicht geimpft sind, sollen ebenfalls von den Angeboten profitieren können.

Israel: Impfen während des Unterrichts

Mit Beginn des neuen Schuljahrs am 1. September will Israel seine Schüler während der Unterrichtszeit impfen. Dafür sei lediglich die Zustimmung der Eltern erforderlich. Israel impft grundsätzlich Kinder schon mit zwölf Jahren, in Ausnahmefällen sogar schon mit fünf.

Dies gilt allerdings nur für besonders gefährdete Kinder - etwa wegen extremer Fettleibigkeit, schweren chronischen Lungenkrankheiten oder Herzproblemen.

Wegen der Pandemie gelten an den Schulen besondere Regeln. In "roten Städten" mit besonders vielen Neuinfektionen wird nur Präsenzunterricht abhalten, wenn in der Klasse mindestens 70 Prozent der Schüler geimpft sind. Sonst müssten alle in Online-Unterricht. Zudem sollen etwa 1,6 Millionen Schüler noch diesen Monat auf Antikörper gegen das Virus getestet werden.

Wer Antikörper nachweisen kann, muss bei einem Corona-Fall in der Klasse nicht in Quarantäne. Außerdem sollen direkt vor dem Wiederbeginn der Schule zwei Millionen Schüler zuhause einen Schnelltest machen.

 

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