Ein dünnes Polyester-Band in schwindelerregenden 185 Metern über der Erde ist kein guter Ort, um Höhenangst zu haben. Reinhard Kleindl gibt immerhin zu, dass eine „gewisse Anspannung“ herrschte, als er den Abgrund unter sich sah.
Das hinderte ihn aber nicht daran, am Samstag in eben dieser Höhe auf dem 2,5 Zentimeter breiten Band über den Dächern von Frankfurt am Main zu spazieren. Gespannt war die 30 Meter lange Slackline zwischen den zwei Türmen der U-förmigen Tower 185. Damit stellte der 32-jährige Grazer einen Weltrekord in Urban Highline auf. Offiziell ist das noch nicht.
Der Seilakt war eine der vielen Attraktionen im Rahmen des fünften Wolkenkratzerfestivals in der größten Stadt Hessens. Hunderte Menschen streckten ihre Köpfe in die Höhe, als der Extremsportler gegen 14 Uhr bei Sonnenschein und Windstille mit seinem Seiltanz begann.
„Das war absolut gewaltig“, erzählt er im Gespräch mit dem KURIER. „Ich war sehr nervös. Und das Publikum ist ein zusätzlicher Stressfaktor“, gibt Kleindl zu. Doch diesen hatte der studierte Physiker gut im Griff. „Alles ist nach Plan gelaufen“, sagt er erleichtert. Grund zur Sorge gab es kaum, denn der Profisportler war mit einem Seil gesichert. Seinen Balanceakt wiederholte der Steirer am selben Tag noch einmal.
Muskelkraft
Einen weiteren Weltrekord stellte der Salzburger Muskelmann Franz Müllner am Sonntag vor den Augen der rund 1500 Besucher auf. Bei seinem Projekt „1740“ hinderte er auf dem Flugplatz Mauterndorf in seinem Heimatbezirk Lungau nur mit Muskelkraft drei Cessnas, die mit voller Schubkraft dagegenhielten, 60 Sekunden lang am Start. Nach seinem Erfolg war Müllner dermaßen fertig, dass ihn ein Notarzt mit Sauerstoff versorgen musste. Es war der 14. Weltrekord des Lungauers und der Auftakt zu seiner „Five Continents Challenge“. Nächste Station ist Afrika.
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