Zugsunglück in Niklasdorf: Lokführer noch nicht befragt

Die Unfallstelle in Niklasdorf.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Gemeingefährdung mit Todesfolge. Der Zugverkehr wurde großteils wieder aufgenommen.

Die Untersuchungen nach dem Zugsunglück am Montag im obersteirischen Niklasdorf laufen nach wie vor auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft Leoben ermittelt wegen Gemeingefährdung mit Todesfolge. Die Lokführer der beiden seitlich kollidierten Züge konnten noch nicht befragt werden, erklärte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger auf APA-Anfrage. Zur Unglücksursache gab es bisher keine offizielle Auskunft.

Eine Tote, 28 Verletzte

Der Fernzug von Graz nach Saarbrücken war Montagmittag mit einem Regionalzug zusammengestoßen. Dabei wurde eine 58-jährige Frau getötet, eine Person schwer und 27 Menschen leicht verletzt. Das Obduktionsergebnis liegt laut Staatsanwaltschaft noch nicht vor, über die genaue Todesursache der Frau kann also vorerst nur spekuliert werden. Ein Ergebnis könnte aber am Freitag vorliegen. Ermittelt wird, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Carolin Weissenbacher, nicht nur wegen Gemeingefährdung mit Todesfolge, sondern zusätzlich wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Zugsunglück in Niklasdorf: Lokführer noch nicht befragt
ABD0134_20180212 - NIKLASDORF - ÖSTERREICH: ZU APA0321 VOM 12.2.2018 - ++ HANDOUT ++ Bei einer Zugkollision am Montag, 12. Februar 2018, in Niklasdorf dürfte es zumindest ein Todesopfer sowie 15 bis 20 Verletzte geben haben. Im Bild: Die Unfallstelle. - FOTO: APA/BFV LEOBEN/SCHÖNAUER - ++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK UND REDAKTIONELL ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND ++

Regionalzug zu früh losgefahren

Nach ersten Erkenntnissen soll der Regionalzug zu früh losgefahren sein, wodurch es zu dem Zusammenstoß kam. Die beiden Lokführer konnten bisher nicht befragt werden, da sie sich noch in medizinischer Behandlung befanden, sagte Hahslinger. Ihre Mobiltelefone dürften zur Auswertung beschlagnahmt worden sein.

Noch vereinzelt Schienenersatzverkehr

Die Aufräumarbeiten sind großteils abgeschlossen, seit Mittwochabend fahren die Fern- und Nachtzüge wieder planmäßig. Bis 2. März wird es allerdings noch für einzelne Züge des Personennahverkehrs einen Schienenersatzverkehr auf den Strecken Kapfenberg-Leoben und Bruck-Leoben geben, hieß es seitens der ÖBB.

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