Zu hoher Abgang: Organisationen sehen Zukunft der Flugrettung gefährdet

Zu hoher Abgang: Organisationen sehen Zukunft der Flugrettung gefährdet
ÖAMTC und ARA beklagen zu wenig finanzielle Unterstützung durch das Land.

Gehen in Kärnten bei der Flugrettung bald die Lichter aus? ÖAMTC und ARA , die gemeinsam mit drei Hubschraubern mehr als 2200 Einsätze pro Jahr fliegen, haben am Mittwoch Alarm geschlagen und sehen die Zukunft ernsthaft gefährdet. Einhellige Meinung: "Wir können den jährlichen Abgang von 1,5 Millionen Euro nicht länger allein tragen."

Der Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, Reinhard Kraxner, wirft dem Land Kärnten vor, sich an die Ende 2011 eingegangene Vereinbarung nicht zu halten. "Wiederholt haben wir das Land darauf aufmerksam gemacht, die finanziellen Verpflichtungen einzuhalten", sagt ARA-Geschäftsführer Steffen Lutz. Für beide Organisationen sei es nicht mehr möglich, kostendeckend zu arbeiten. "Daher führt kein Weg an einer Notbremsung vorbei", sind sich Kraxner und Lutz einig. Wie aber würde eine "Notbremsung" aussehen? Von einer Direktverrechnung mit den Patienten bis zur Schließung einer der beiden Stützpunkte Klagenfurt (ÖAMTC) und Fresach (ARA) sei alles denkbar.

Neuausschreibung

Von Seiten des Landes wird Kraxner und Lutz vehement widersprochen. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) wirft den beiden Organisationen ein "schweres Foul" vor, denn das Land "hält sich auf Punkt und Beistrich an die Vereinbarung und kommt auch seinen finanziellen Verpflichtungen auf der Basis der derzeit geltenden Vertragssituation nach". Außerdem kommt es noch heuer zu einer europaweiten Neuausschreibung. "Das ist ÖAMTC und ARA seit Frühjahr bekannt."

Aus dem Büro von Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) heißt es, dass 2011 die bis dahin geltende 15a-Vereinbarung mit dem Bund vom damaligen Sozialreferenten Christian Ragger (FPÖ) gekündigt worden sei. "Daher waren die Jahre 2012 und 2013 nicht gedeckt", sagt Büroleiter Stefan Primosch. Bei einem Gespräch am 19. Mai sei jetzt vereinbart worden, dass die Finanzabteilung des Landes die Ansprüche von ÖAMTC und ARA prüfen werde.

"Die Problematik ist, dass eigentlich die Sozialversicherungen den Abgang decken sollten", sagt Primosch. "Das Land zahlt nur einen Teil.

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