"Wut-Oma" Frieda Nagl an Herzinfarkt gestorben

Frieda Nagl wurde mit ihrem Auftritt bei den Sommergesprächen berühmt.
Frieda Nagl verstarb im Urlaub in Griechenland. Durch ihre "Wut-Rede" im ORF wurde sie 2014 österreichweit bekannt.

Durch ihre "Wut-Rede" in den Sommergesprächen 2014 wurde Frieda Nagl österreichweit bekannt. Die Wirtin aus Rauris ließ ihrem Grant freien Lauf. Eine eigene Kolumne und ein Buch folgten. Nun ist die 76-Jährige im Urlaub in Griechenland an einem Herzinfarkt gestorben.

Erst in ihrer letzten Kolumne in der Krone schrieb sie über die bevorstehende Urlaubszeit und schwelgte darin auch in Erinnerungen, wie sie als Jugendliche ihren Urlaub verbracht hat.

Ihre letzten Worte darin: "Ich werd' ganz melancholisch, wenn ich zurückdenke. Schön war's, aber Urlaub wie damals gibt es nicht mehr. Das ist halt so… Ich verabschiede mich trotzdem für eine Woche. Morgen geht's zum Flughafen Salzburg und von dort nach Griechenland."

In Griechenland hat sie sich nun für immer verabschiedet.

"Wut-Oma" Frieda Nagl an Herzinfarkt gestorben
APA20583016_03102014 - WIEN - ÖSTERREICH: Frieda Nagl und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner am Freitag, 3. Oktober 2014, anl. der Buchpräsentation edition a "Wut-Oma" von Nagl in Wien. FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
Das ORF-Sommergespräch mit ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner machte sie 2014 österreichweit bekannt: Nagl, Altwirtin aus Rauris, polterte damals dermaßen selbstbewusst gegen hohe Steuern und Gesetzesschikanen, dass ihr ein Verlag später eine Publikation antrug. Unter dem Titel "Wut-Oma - Mein Leben, meine Welt, meine Ziele" ist daraufhin ein Buch erschienen.
"Wut-Oma" Frieda Nagl an Herzinfarkt gestorben
APA20583700_03102014 - WIEN - ÖSTERREICH: Frieda Nagl am Freitag, 3. Oktober 2014, anl. der Buchpräsentation edition a "Wut-Oma" von Nagl in Wien. FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
Die Gründerin des Gasthofs "Alpenrose" wetterte in ihrem Buch gegen schikanöse Kontrollen der Finanzbehörden, untragbare Steuerlasten für Unternehmer, "depperte Gesetze", die den kleinen Leuten aus ihrer Sicht das Leben erschweren und eine Politik im Dienste von Banken, der Konzerne und der EU. Schon lange habe sie "Politiker, die ich derwisch, beim Krawattl nehmen" wollen, sagte sie im Oktober 2014 bei der Buchpräsentation in Wien. Beim Sommergespräch sei ihr das mit Mitterlehner dann gelungen.
"Wut-Oma" Frieda Nagl an Herzinfarkt gestorben
APA20583788_03102014 - WIEN - ÖSTERREICH: Frieda Nagl (l.) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner am Freitag, 3. Oktober 2014, anl. der Buchpräsentation edition a "Wut-Oma" von Nagl in Wien. FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
Die 1939 als eines von 16 Kindern geborene Wirtin aus dem Salzburger Pinzgau war lange Regionalpolitikerin und Mitglied im Wirtschaftsbund, trat aber auch - nach Verärgerung über die ÖVP - mit ihrer eigenen "Liste für Rauris" an. Sie engagierte sich gegen die Abwanderung von Bauern und kleinen Wirtschaftsbetrieben und für "uns kleine Leute".

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