Wir sind Kirche: Vertrauen für Heizer

Martha Heizer
Trotz ihrer Exkommunikation bleibt Martha Heizer Vorsitzende der Plattform.

Trotz ihrer Exkommunikation bleibt Martha Heizer Vorsitzende der Vatikan-kritischen Plattform "Wir sind Kirche". In einer Vorstandssitzung wurde die von Heizer gestellte Vertrauensfrage mit einer eindeutigen Vertrauensbekundung beantwortet, hieß es seitens der Organisation Dienstnachmittag gegenüber der APA.

Heizer war im Mai gemeinsam mit ihrem Ehemann exkommuniziert worden, da sie seit etlichen Jahren im privaten Rahmen Eucharistiefeiern durchführt. Einzelne Mitglieder von "Wir sind Kirche" wie der frühere Vorsitzende Hans Peter Hurka hatten ihr daraufhin den Rückzug nahegelegt, was heute zur Vertrauensfrage geführt hatte. Dass die Exkommunikation viele Diskussionen auch innerhalb von "Wir sind Kirche" ausgelöst hatte, wird von der Initiative gar nicht bestritten. Daher hat man sich heute entschieden, im Herbst eine außerordentliche Vollversammlung einzuberufen, bei der in einem basisdemokratischen Prozess über die zukünftige Richtung der Plattform breit diskutiert werden soll.

Verteidigung

Die Leitung von "Wir sind Kirche" stellte aber bereits am Dienstag klar, dass man die Exkommunikation als eine unverhältnismäßige Sanktion sehe. Die Kirchenleitung wird aufgefordert sie zurückzunehmen. Dass die Heizers im privaten Kreis Eucharistiefeiern vorgenommen haben, wird verteidigt und letztlich sogar gewürdigt: "So ist die vom Kirchenrecht nicht erlaubte Eucharistiefeier ohne Priester wohl eher ein prophetisches Tun, das die Kirchenleitung zur Überlegung neuer Wege in der Sakramentenpastoral und in der Amtsfrage bewegen sollte", heißt es in einer Stellungnahme.

Zudem hält "Wir sind Kirche" fest, dass das Exkommunikationsverfahren keineswegs den Gepflogenheiten einer modernen Rechtsprechung entspreche und "mit seinen Methoden mittelalterlich erscheint". Deswegen appelliere man an die Kirchenleitung, anstelle der Exkommunikation von Martha und Gert Heizer "in einen konstruktiven, ehrlichen Dialog unter fairer Berücksichtigung aller Argumente einzutreten und die Konflikte mit ihnen, wie auch die Pfarrerinitiative zum Ausdruck gebracht hat, 'im Sinne des Evangeliums in Liebe' beizulegen".

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