Wetter zu Wochenbeginn: Es wird stürmisch

(Symbolbild)
Auf den Bergen ist ein regelrechter Föhnorkan zu erwarten. Wintereinbruch sorgte in Deutschland für Verkehrschaos.

Die dritte Adventswoche startet ausgesprochen turbulent. An der Vorderseite eines Tiefs über dem Norden Frankreichs stellt sich im Alpenraum ein regelrechter Föhnsturm ein, prognostizieren die Wetter-Experten von UBIMET. Dabei sind in den prädestinierten Tälern der Nordalpen Böen von 90 bis 120 km/h möglich, auf den Bergen tobt mit 140 bis 190 km/h ein Föhnorkan. Neben Föhn bringt das Tief aber auch zum Teil ungewöhnlich hohe Temperaturen. In den Föhnschneisen sowie im östlichen Flachland werden am Montag 13 bis 17 Grad erreicht. Die Schneefallgrenze steigt folglich vorübergehend in Mittelgebirgslagen an, zum Dienstag hin kommt dann die nächste Ladung Neuschnee für die Skigebiete.

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Am Montag gelangt Österreich an die Vorderseite des nächsten kräftigen Tiefs über Nordwesteuropa. Entlang und nördlich des Alpenhauptkamms weht der Südföhn verbreitet mit Böen von 80 bis 100 km/h. In den klassischen Föhntälern, wie dem Gasteinertal, dem Brandnertal oder dem mittleren Inntal sind auch Orkanböen bis zu 120 km/h denkbar. „Bei solchen Windgeschwindigkeiten können Dächer abgedeckt werden, Gerüste und Bäume umstürzen“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Lebensfeindliche Bedingungen stellen sich auf den Bergen ein, hier tobt der Föhnorkan mit voller Wucht.“ Von der Silvretta über die Tuxer Alpen und die Hohen Tauern hinüber bis zum Hochschwab-Massiv werden Orkanböen von 140 bis 190 km/h erwartet. Selbst das Durchbrechen der 200-km/h-Marke kann man auf exponierten Gipfeln wie dem Patscherkofel nicht ausschließen. Stürmisch wird es aber auch abseits der Föhnregionen. Vom Weinviertel über den Großraum Wien bis zum Wechsel bläst der Südwind mit Spitzen zwischen 70 und 90 km/h, über 100 km/h kündigen sich in der Buckligen Welt an.

Das Tief über dem Norden Frankreichs schaufelt zudem außergewöhnlich warme Luft zu uns. Erstmals seit langem werden wieder verbreitet zweistellige Höchstwerte erreicht. „An oder um die 10 Grad gibt es in allen Landeshauptstädten, am wärmsten wird es mit 14 beziehungsweise 15 Grad in Wien und Eisenstadt“, sagt Spatzierer. „Im südlichen Wiener Becken sind föhnbedingt sogar frühlingshafte 17 Grad möglich.“

Nördlich des Alpenhauptkamms sorgt der Föhn für freundliche Bedingungen, dagegen regnet es in Osttirol und Oberkärnten zunehmend intensiv. Zunächst kann es hier aber noch bis in die Täler schneien. Montagabend bricht der Föhn dann in Vorarlberg und Nordtirol zusammen und kräftiger Regen breitet sich ostwärts aus. In der Folgenacht sinkt die Schneefallgrenze rasch auf rund 700 bis 900 m ab, oberhalb von 1000 m kommen bis Dienstagabend 10 bis 20 cm Neuschnee zusammen.

Chaos am Flughafen Frankfurt

Ein Wintereinbruch hat in vielen Teilen Deutschlands zu chaotischen Verkehrslagen geführt, ehe Tauwetter die Lage weitgehend entspannte. In einigen Regionen zählte die Polizei in der Nacht auf Montag Hunderte Einsätze. Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den frühen Morgen. Allein die Beamten in Leipzig mussten innerhalb von vier Stunden zu etwa 100 Verkehrsunfällen ausrücken.

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main normalisierte sich der Flugbetrieb nach dem Wetter-Chaos allmählich. Am Montag fielen in der Früh wegen Eis und Schnee zwar noch 77 der für diesen Tag geplanten Flüge aus, wie eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport sagte. Es könne auch noch zu Verzögerungen kommen. Der Großteil der Flugbewegungen solle aber pünktlich sein.

Am Sonntag fielen demnach 405 Flüge aus. Hunderte Reisende strandeten. 200 Passagiere übernachteten im Flughafen auf Feldbetten. Starke Schneefälle und Glatteis hatten den Flugplan durcheinandergewirbelt. Raumfahrzeuge und Enteisungsmaschinen waren im Dauereinsatz.

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