Wenn Feste ins Wasser fallen

"Bunt" ging es im Vorjahr am Holi-Festival zu. Heuer wurde es verschoben.
Augen zu und durch – oder doch absagen: Die Organisatoren sind in der Zwickmühle.

Für heimische Event-Veranstalter bringen Meteorologen derzeit Hiobsbotschaften. Regen und Wind mit teilweise sogar orkanartigen Böen sagen die Wetterforscher vorher (siehe unten rechts). Für Freiluftevent-Veranstalter gibt es drei Optionen: Absagen oder Augen zu und durch.

Für die dritte Option, den Mittelweg, entschieden sich die Organisatoren des Holi Festivals. Das an indische Bräuche angelehnte Event, auf dem sich 15.000 Besucher mit Farbbeuteln "beflecken", hätte am Samstag auf der Donauinsel über die Bühne gehen sollen. Das farbenprächtige Spektakel wurde auf Sonntag verschoben. "Aus Sicherheitsgründen", wie Friederike van der Laan von der zuständigen Pressestelle betont. Der befürchtete Sturm der Entrüstung blieb aus, auch wenn einige protestierten. Der Organisator bot an, am Kulanzweg Tickets zurückzunehmen. "Das waren nur sehr wenige", berichtet van der Laan. Viele verkaufen Karten jetzt auch privat.

Die Sicherheit der Gäste beschäftigt mehrere Organisatoren. "Ein Aufenthalt in einem Zelt ist nicht ratsam", erklärt Meteorologe Thomas Rinderer vom privaten Wetterdienst UBIMET. Im Osten rechnet er mit starken Windböen, im Bereich des Wechsels und am Semmering mit "orkanartigen Böen", die bis zu 110 km/h erreichen können. Anders als im Winter seien die Bäume nun belaubt und böten dem Wind eine größere Angriffsfläche. "Ich rechne nicht nur mit abgerissenen Ästen, sondern auch mit entwurzelten Bäumen."

Vom Regen verfolgt

Wenn Feste ins Wasser fallen
In Wien spielen am Freitag und Samstag noch die Musiker des zweitägigen Blasmusikfestes (Freitag um 19.30 Uhr im Arkadenhof des Rathauses) auf. Vom Regen verfolgt wird das Stadtfest der Wiener ÖVP (Eröffnung: Freitag um 18 Uhr auf dem Heldenplatz). "Wir werden alles versuchen, um dem Wetter zu trotzen. Aus heutiger Sicht wird alles planmäßig verlaufen", sagt Wiens ÖVP-Chef Manfred Juraczka.

In Eisenstadt wurde ein Laufevent abgesagt, in Baden das "Wein im Park". Kämpferisch ist man in Linz. Von 16. bis 18. Mai ist das "LINZFEST" geplant. "Wir werden das Programm durchziehen, es sei denn, es kommt ein Sturm dazu. Dann brechen wir ab", erklärt Festivalleiterin Kathrin Paulischin.

In Fuschl, Salzburg, wurde die Eröffnung des Kunstprojekts von Jos Pirkner im Red Bull Headquarter am Freitag verschoben. Ein Ersatztermin ist für den Herbst geplant.

Zuerst rollt ihr der Bundeskanzler Werner Faymann den roten Teppich aus, dann „rockt“ die „Queen of Austria“, Conchita Wurst, die Bühne auf dem Ballhausplatz.

Am Sonntag empfängt Faymann die Siegerin des Eurovision Song Contests. Der Empfang wird dann auf einer Bühne auf dem Ballhausplatz in Form eines Konzerts fortgesetzt. Die Pressestelle des Bundeskanzleramts hat die Orchestrierung übernommen: Um 16.45 Uhr geht im Kongresssaal der förmliche Part über die Bühne. Um möglichst viele Leute teilhaben zu lassen, wird Conchita Wurst danach ab 17.30 Uhr auf dem Ballhausplatz ihren Song „Rise Like a Phoenix“ singen. Der ORF hat dazu eine Sondersendung samt Live-Übertragung geplant.

Die ÖVP wehrt sich gegen eine politische Vereinnahmung des Song-Contest-Erfolges von Conchita Wurst. Generalsekretär Gernot Blümel gratulierte am Mittwoch, „warnte“ aber gleichzeitig davor, einen künstlerischen Erfolg derart zu instrumentalisieren.

Österreich ist in den kommenden Tagen gespalten: Im Osten sagt Thomas Rinderer vom privaten Wetterdienstleister UBIMET stürmisches und regnerisches Wetter voraus. Im Westen wird man davon nicht viel mitbekommen.

Im Laufe des Donnerstags gewinnt im Osten der Wind an Stärke – und fegt mit 70 bis 90 km/h über die Landeshälfte. Mancherorts können orkanartige Böen auftreten. Dazu zählen die Wechsel-Gegend, der Semmering sowie die Oststeiermark. Am Donnerstag schaufelt ein Tiefdruckgebiet über dem Balkan feuchte Luft nach Österreich. Entlang des Alpennordrandes wird es immer wieder regnen. Der Sturm hält weiterhin an. Am Freitag gibt es noch keine Regen-Entwarnung. Es bleibt kalt, nass und stürmisch.

Die Temperaturen liegen am Donnerstag zwischen vier und 15 Grad. Die Höchsttemperatur wird aber nur im Süden des Landes erreicht. Erst am Sonntag wird es deutlich wärmer – mit 12 bis zu 21 Grad.

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