15-Jährige mit Sommerkleidung im Gebirge abgängig

Zwei Asylwerber seien mit einem PKW attackiert worden, sagt die Polizei.
Mädchen von Mutter zurückgelassen und aus Pflegefamilie ausgerissen.

Die Sorge bei Elfriede Huber, der für den Tiroler Bezirk Reutte zuständigen Leiterin der Jugendwohlfahrt, ist groß: "Wenn das Mädchen nicht gefunden wird, kann sie erfrieren." In der Nacht auf Montag ist eine 15-jährige Belgierin von einer Pflegefamilie in Schattwald ausgerissen, bei der sie gerade erst am Sonntag untergebracht worden war. Die Unterkunft liegt abgeschieden im Gebirge. "Das nächste Dorf ist im Fußmarsch eine halbe Stunde weit entfernt", sagt Huber. In der Gegend nahe der deutschen Grenze würde Schnee liegen. Und die 15-Jährige habe einen kurzen Rock an.

Sie wurde von ihrer Mutter fünf Tage lang allein in einer Ferienwohnung in Bichlbach zurückgelassen. Die Frau gab gegenüber der Vermieterin an, dass sie mit dem Zug nach Belgien reisen würde, um von dort Geld zu holen. Als sie am Sonntag noch immer nicht zurück war, alarmierte die Besitzerin des Appartements die Polizei. Die BH Reutte übernahm die Obsorge für das Mädchen.

Die 15-Jährige habe angegeben, aus einem Heim ausgerissen zu sein und seither mit der Mutter durch Europa zu reisen, erzählt Huber. "Das gesamte Hab und Gut der Familie hat sich in ihrem Auto befunden. Das hat die Vermieterin verbarrikadiert, weil sie noch kein Geld bekommen hat." Die belgischen Behörden hätten sich bislang als wenig hilfreich erwiesen.

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