Volksanwalt überprüft Demontage der Militärmusik

Volksanwalt überprüft Demontage der Militärmusik
Volksanwalt Peter Fichtenbauer sieht durch das Sparpaket österreichisches Kulturgut in Gefahr.

Eine der wenigen positiven historischen Traditionen des Bundesheeres ist die Pflege der Militärmusik. Komponisten wie Carl Michael Ziehrer und Franz Lehar haben Weltruhm erlangt. Volksanwalt Peter Fichtenbauer (FPÖ) fürchtet aber, dass angesichts der drohenden dramatischen Einschnitte die Militärmusiken nicht einmal mehr diese weltweit beliebte Tradition aufrechterhalten können.

Reduzierung

Fichtenbauer hat ein amtswegiges Prüfverfahren eingeleitet und verlangt von Verteidigungsminister Gerald Klug brieflich eine Stellungnahme. Denn so weit ihm bekannt ist, sollen die Militärmusikkapellen der Bundesländer von derzeit jeweils 50 Musikern auf 20 reduziert werden. Zudem soll es pro Kapelle nur mehr sieben Berufsmusiker geben, der Rest soll aus Rekruten bestehen.

Bei Fichtenbauer lösen die geplanten Einschnitte nur "fassungsloses Kopfschütteln" aus. Noch dazu, wo seiner Meinung nach durch diese Personalreduzierung kaum Einsparungseffekte zu erzielen seien.

Fichtenbauer befürchtet, dass mit dem Rest an Musikern die klassischen Stücke und Märsche gar nicht mehr gespielt werden können. Sollte Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) keine schlüssige Antwort liefern, droht Fichtenbauer mit einer Missstandsfeststellung der Volksanwaltschaft an den Nationalrat.

Übrigens: Als Klug dieser Tage einen Staatsbesuch in Holland machte, spielte auch dort eine Militärmusik-Kapelle auf. Sie bestand aus gezählten 52 Musikern – allerdings hat die niederländische Armee das dreifache Budget unseres Bundesheeres.

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