Verwirrung um Skigebiet am Mölltaler Gletscher

Für das neue Skigebiet am Mölltaler Gletscher liegt jetzt ein erster Antrag vor - auf Feststellung eines UVP-Verfahrens
Langsam kommt Licht in das Dunkel in der Causa neues Skigebiet am Mölltaler Gletscher.

Bislang war nur von Absichten und Gerüchten die Rede – die Investorengruppe um Baulöwen Hans-Peter Haselsteiner und Liftkaiser Heinrich Schultz will am Mölltaler Gletscher ein Hoteldorf mit Chalets errichten und eine neue Skiabfahrt durch Naturschutzgebiet führen.Ein lauter Aufschrei der Naturschützer war die Folge. Sie ließen unmissverständlich wissen, zu keinerlei Kompromissen bereit zu sein.

"Warten wir erst einmal die Pläne ab", hatte Naturschutz-Referent Rolf Holub (Grüne) gesagt. Diese liegen seit Dienstag auf dem Tisch. Und zwar als UVP-Feststellungsantrag (UVP: Umweltverträglichkeitsprüfung, Anm.) einer TASCEngineering in Fulpmes für eine "Talabfahrt Mölltaler Gletscher" (der dem KURIER vorliegt). Auf 30 Seiten wird unter anderem aufgelistet, dass für die Piste in den Naturschutzgebieten Wurten-West und Kleinfragant insgesamt 19,75 Hektar an UVP-relevanter Fläche benötigt werden. Daraus ergibt sich, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht erforderlich ist. Sie ist laut Gesetz erst ab 20 Hektar zwingend vorgeschrieben. Um das auch festzustellen, muss jedoch ein UVP-Feststellungsantrag eingebracht werden.

Für Holub ist das mit dem nunmehr vorliegenden Antrag nicht der Fall. "Formalrechtlich kann das Schreiben nicht als Antrag gewertet werden, weil Namen und Unterschrift fehlen."

Hinterfragenswert

Anders sieht es Nationalparkreferent Christian Ragger (FPÖ). "Auf meine Initiative hin wurde der Investor zur Einbringung des "UVP-Feststellungsverfahren angehalten", sagt er. Der Antrag liege seit Dienstag offiziell vor. Für Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist die Vorgehensweise von Ragger und den Investoren "hinterfragenswert. Bisher liegt kein Projekt am Tisch." Den Investoren rät Kaiser, das Projekt endlich einzureichen. Erst dann könne eine Entscheidung getroffen werden. Sollte es ein Projekt geben, dann sei er gesprächsbereit. Der neue ÖVP-Landesrat Christian Benger unterstützt das Projekt. Die Region brauche diesen wirtschaftlichen Impuls und die 150 Arbeitsplätze. Die Vorgehensweise der Investoren sei aber "eigenartig", sagt auch Benger.

Am Mittwoch wird der Wirtschaftsausschuss des Landtages sich vor Ort ein Bild machen.

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