Uran im Trinkwasser: Sechs Quellen gesperrt

Das Trinkwasser im Bezirk Spittal ist mit Uran belastet
Fall die Werte nicht auf natürlichem Weg sinken, muss ein teures Verfahren angewandt werden

Erst war es Hexachlorbutadien (HCBD), dann Bor und nun Uran – immer mehr Kärntner Trinkwasserquellen müssen aufgrund von Grenzwertüberschreitungen verschiedener Schadstoffe vom Netz genommen werden.

Weil an 21 Messstellen im Bezirk Spittal bei Wasseranalysen des Landes der österreichische Parameterwert von 15 Mikrogramm Uran pro Liter Wasser überschritten wurde, hat die Bezirkshauptmannschaft am Donnerstag reagiert. "Mallnitz und Obervellach werden von mehreren Quellen versorgt. So war es möglich, jene mit hoher Urankonzentration wegzuschalten", sagt Bezirkshauptmann Klaus Brandner. In Fellach konnte eine solche Maßnahme mangels alternativer Quellen nicht getroffen werden. Da das Wasser laut Auskunft der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Kleinkindern nicht verabreicht werden soll, steht am Gemeindeamt abgepacktes, unbedenkliches Wasser kostenlos zur Verfügung.

Teures Verfahren

Uran ist ein in den Hohen Tauern, im Wald- und Mühlviertel natürlich vorkommendes Metall, das durch eingesickertes Wasser aus dem Gestein gelöst wird und ins Trinkwasser gelangt. Für Erwachsene ist der Konsum laut AGES unbedenklich, dennoch wurden weitere Beprobungen angeordnet. "Falls die Werte nicht durch Auswaschungen zurückgehen, müsste man ein kostenintensives Aufreinigen andenken", sagt Gunther Vogel von der Lebensmitteluntersuchungsabteilung des Landes.

Die Häufung an Grenzwertüberschreitungen bei Trinkwasser-Beprobungen in Kärnten erklärt er folgendermaßen: "Aufgrund des Hexachlorbenzol-Skandals werden bei uns vermehrt Proben gezogen. Und wer mehr sucht, der findet mehr."

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