Unbedingte Haftstrafen für Teenager nach Raubüberfällen

Ein 17- und 18-Jähriger saßen auf der Anklagebank.
Ein Taxifahrer wurde mit einem Pfefferspray attackiert. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Zwei Teenager im Alter von 17 und 18 Jahren, die im Herbst 2016 bei bewaffneten Raubüberfällen auf einen Taxifahrer und ein Wettlokal in der Stadt Salzburg insgesamt rund 1.130 Euro erbeutet hatten, sind am Montag bei einem Prozess in Salzburg zu unbedingten Haftstrafen verurteilt worden. Der 17-Jährige erhielt 22 Monate, der 18-Jährige fünfeinhalb Jahre. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die Cousins, die von Rechtsanwalt Kurt Jelinek verteidigt wurden, zeigten sich zum zweifachen schweren Raub geständig. Als Motiv gaben der bisher unbescholtene 17-jährige Salzburger und der vorbestrafte 18-jährige Bosnier Geldnot an. Beim ersten Coup am 24. Oktober in Salzburg-Maxglan erbeuteten die Täter 130 Euro Bargeld. Laut Staatsanwalt Mathias Haidinger attackierten sie den 68-jährigen Taxilenker mit einem Pfefferspray und schlugen auf ihn ein. Sie entfernten auch den Zündschlüssel und nahmen das Handy des gestürzten Opfers mit, damit es keine Hilfe holen konnte.

Beute

Die 130 Euro teilten die Beschuldigten untereinander zu gleichen Teilen auf und gingen damit einkaufen, wie sie der vorsitzenden Richterin des Schöffensenates, Stephanie Schmid, schilderten. Der Taxler erlitt bei dem Überfall einen Bruch der Elle und Speiche des rechten Armes sowie Schürfwunden und durch die Flüssigkeit des Pfeffersprays gerötete Augen.

Zweieinhalb Wochen danach, am 9. November, überfielen die Teenager ein Wettlokal im Bahnhofsviertel. Sie bedrohten die 23-jährige Angestellte mit Schreckschusspistolen. Dabei löste sich offenbar aus Versehen ein Schuss. Verletzt wurde durch die Schussabgabe niemand. Die Täter entkamen mit dem Mobiltelefon und der Kellnerbrieftasche des Opfers, in der sich rund 1.000 Euro Bargeld befanden. Die Frau wurde bei dem Handgemenge leicht verletzt.

Videoüberwachung

Nach dem zweiten Überfall konnte die Polizei die Verdächtigen anhand der Bilder aus der Videoüberwachung des Wettbüros identifizieren. Auch zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung führten auf die Spur der Burschen. Allerdings waren sie an ihren Wohnadressen nicht auffindbar. Nach einer Woche stellten sich die Teenager wegen des Fahndungsdrucks und ihres schlechten Gewissens der Polizei. Sie legten zu beiden Überfällen ein Geständnis ab.

Der 17-jährige Angeklagte soll auch im März 2016 Mittäter einer Schlägerei in einem Salzburger Lokal gewesen sein. Dazu bekannte er sich nicht schuldig. Der Bursch sei selbst Opfer dieser Schlägerei gewesen und habe einen Nasenbeinbruch erlitten, sagte Jelinek. Ein weiterer Mittäter, ein 17-jähriger Serbe, der deshalb ebenfalls heute vor Gericht stand, zeigte sich teilweise geständig, wie sein Verteidiger Wolfgang Hauptmann erklärte. Der Serbe wurde zu sechs Monaten bedingt rechtskräftig verurteilt.

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