Ulrichsbergtreffen ohne Förderungen und Politiker

APA9470094-2 - 16092012 - MARIA SAAL - ÖSTERREICH: ZU APA 187 II - Teilnehmer des Treffens mit Fahnen am Sonntag, 16. September 2012, im Rahmen der "Ulrichsbergfeier" in Maria Saal. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Dem Land fehlt die Distanzierung der Ulrichsberggemeinschaft gegenüber nationalsozialistischem Gedankengut.

Die Bundespolitiker haben wir gar nicht eingeladen, es ist ja Wahlkampf“, erklärt Hermann Kandussi, Obmann der Ulrichsberggemeinschaft (UBG). Doch das umstrittene Heimkehrer-Treffen am kommenden Sonntag wird auch ohne Landespolitik auskommen: „Wir haben alle eingeladen, aber weder Zu- noch Absagen bekommen“, berichtet Kandussi. Hauptredner sei er selbst.

Zudem findet die Veranstaltung heuer nicht bei der Gedenkstätte auf dem Ulrichsberg, sondern an seinem Fuße, in Pörtschach am Berg, statt. „Die Straße ist zu schlecht und zu schmal, da kommen keine Großraumbusse mehr hinauf“, erklärt der UBG-Obmann. „Wir haben auch keinen Antrag auf Sanierung gestellt.“

Weiters streckten vier Ehrenpräsidenten jeweils 1000 Euro vor, um die Feier überhaupt durchführen zu können: „Das ist nur eine Bevorschussung bis zur Klärung der Landessubvention.“ Danach sieht es aber nicht aus. Denn das Land unter Kulturreferent Wolfgang Waldner, ÖVP, hat die Subvention bereits gestrichen. „Die Unterstützung ist eine Kann-Bestimmung“, erklärt Waldner-Sprecherin Gerlind Robitsch. „Uns fehlt nach wie vor die Distanzierung der UBG gegenüber nationalsozialistischem Gedankengut.“

Verfahren eingestellt

Deshalb kam das Treffen immer wieder ins Visier der Verfassungsschützer, die Grünen forderten mehrfach ein Verbot der Veranstaltung. Ein Verfahren gegen Kandussi nach dem Verbotsgesetz nach dem vorjährigen Treffen wurde von der Staatsanwaltschaft „aus Beweisgründen“ eingestellt. Er hatte geleugnet, dass die Waffen-SS Verbrechen begangen habe.

Das Bundesheer unterstütz das Treffen seit 2009 nicht mehr, auch von der Stadt Klagenfurt gibt es diesmal kein Geld. Die Berufsfeuerwehr Klagenfurt stellt gegen Gebühr eine Beschallungsanlage, die Freiwillige Feuerwehr Hauptwache macht mit einem Fahrzeug und fünf Leuten Brandsicherungsdienst; das Rote Kreuz ist mit zwei Rettungswagen und vier Sanitätern für einen kostenpflichtigen Ambulanzdienst vor Ort. Teilnehmerzahlen will Kandussi keine nennen, hat aber ein Ziel: „Das Gedenkfest soll 2014 wieder am Berg stattfinden.“

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