Tschechischer Großbetrüger gefasst

(Symbolbild)
Nach dem bereits verurteilten Mann wurde international gefahndet. In Wernberg war nun Endstation.

Dank der Mithilfe heimischer Zielfahnder ist die "Most Wated"-Liste in Tschechien um einen Eintrag ärmer geworden. Die Beamten des Bundeskriminalamts (BK) und ihre Kollegen vom Kärntner Landeskriminalamt haben am Dienstag einen verurteilten tschechischen Großbetrüger in Wernberg geschnappt, bestätigte das BK am Mittwoch einen Bericht der tschechischen Nachrichtenagentur CTK.

Der 47-jährige Architekt war wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt worden. Als der Richterspruch im Vorjahr Rechtskraft erhielt, setzte sich der Mann nach Österreich ab. Die Tschechische Republik erließ daraufhin einen internationalen Haftbefehl gegen den 47-Jährigen und setzte ihn auf die nationale "Most Wanted"-Liste.

In kriminalistischer Kleinarbeit hätten Zielfahnder den Gesuchten in Wernberg aufgespürt und ihn am Dienstagnachmittag verhaftet", so das BK. Laut CTK versuchte der Architekt zu flüchten, was aber von den Polizisten verhindert wurde.

Der 47-Jährige ist laut BK eine der zentralen Figuren in einem der größten Korruptionsfälle in der Tschechischen Republik in den vergangenen Jahren. Im sogenannten Budisov-Fall ging es um illegale Machenschaften mit EU-Förderungen und offenbar auch um Geldwäsche. Er soll federführend am Versuch beteiligt gewesen sein, vom Ministerium für lokale Entwicklung eine 15,5 Millionen Euro-Förderung zu erlangen. In dem Fall sollen auch hohe politische Persönlichkeiten, darunter ein Kabinettschef, involviert sein. Der 47-Jährige befand sich am Mittwoch in Auslieferungshaft.

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